Neue Varianten der privaten Altersvorsorge bei Siemens

Aufgeschobenes Gehalt wird im Rentenalter ausgezahlt

06.10.2000
MÜNCHEN (CW) - Mitarbeiter der Siemens AG, München, können künftig Teile ihres Einkommens in die private Altersversorgung einfließen lassen. Mit einem neuen Modell, das nach dem Prinzip der aufgeschobenen Vergütung funktioniert, lassen sich bis zu 50 Prozent der variablen Einkommensbezüge bis zur Erreichung des Rentenalters aufschieben.

Das Prinzip der Deferred Compensation, also der aufgeschobenen Vergütung, soll es interessierten Mitarbeitern bei Siemens ermöglichen, ihre flexiblen Gehaltsbestandteile in so genannte Publikumsfonds der Siemens Kapitalanlagegesellschaft (Skag) zu investieren. Zum variablen Einkommen zählen die Jahreszahlung sowie der Jahresbonus. Das Geld wird zu 60 Prozent in Skag Euroinvest Aktien und zu 40 Prozent in den Fond Skag Euroinvest Renten angelegt. Gewinne, die durch die Fondsanlagen erzielt werden, kommen den Mitarbeitern zugute. Eine Mindestverzinsung von 3,25 Prozent bis zur Pensionierung wird auch im Falle geringer Erträge von Siemens garantiert.

Der Vorteil dieses Altersversorgungsmodells besteht darin, dass die Skag für Ausgabeaufschläge, also anfallende Verwaltungskosten der Fonds, aufkommt. Außerdem werden die einbehaltenen Gehaltsbestandteile erst bei der späteren Auszahlung als Altersversorgung steuerpflichtig. In diesem Lebensabschnitt ist der Steuersatz meist günstiger als bei voller Erwerbstätigkeit. Derzeit können rund 3000 leitende Angestellte an diesem Modell teilnehmen, für Anfang nächsten Jahres ist geplant, allen Mitarbeitern diese Möglichkeit der Altersvorsorge anzubieten.