Fusionen/Kommentar

Auf Fusionen kann man sich vorbereiten

26.11.1999

Unternehmen, die sich zu einer Fusion entschlossen haben, werden nicht müde, die zentrale Rolle der Informationstechnik für das Gelingen hervorzuheben. Empfehlungen existieren für die Vor-, Während- und Nach-Merger-Phase. Allen gemeinsam ist der Hinweis auf "Grausamkeiten" nach dem Motto: "Opfer müssen gebracht werden".

Damit gehört eine gewisse Fusionsvorsorge nun auch noch zum Pflichtenheft der unter Überlastung ächzenden IT-Abteilung. Was wäre, wenn uns der größte Wettbewerber kapern würde? Oder: Was wäre, wenn wir die attraktive ABC-AG übernehmen würden? Hätte unsere derzeitige IT-Strategie dann noch Bestand? Wie sieht eine IT-Landschaft aus, die solchen Belastungen standhält? Derartige Fragen sind nicht mehr abwegig.

Sicherlich geht es nicht darum, die IT-Braut für eine irgendwann einmal mögliche Hochzeit besonders zu schmücken. Vielmehr sollte jedes Unternehmen dafür sorgen, daß es jederzeit eine intelligente, anpassungsfähige und moderne Informationstechnik vorzuweisen hat. Als ideale Konstellation fällt einem dabei Outsourcing ein. Warum eigentlich nicht die eine oder andere Applikation an einen Dienstleister abgeben? Zweitens sind Ursachen für Datenqualitätsdefizite und Insellösungen endlich abzuschaffen - sie erzeugen vermeidbare Reibungsverluste. Drittens sollte die unternehmensweite Kommunikation vereinheitlicht und standardisiert werden, offen muß sie sein und schnell genug. Schnittstellen sind zu definieren und auf ein Minimum zu reduzieren. Last, but not least wäre die Geschäftsleitung für ein kundenorientiertes Geschäftsmodell zu motivieren.

Eine IT-Abteilung, die diese Hausaufgaben gemacht hat, muß "Grausamkeiten" beziehungsweise eine Fusion nicht fürchten.