Dritte Konferenz über weltweite Elektronik:

Auf eigenen Beinen stehen

30.05.1980

MONTE CARLO (to) - Ohne die Unterstützung der Behörden, erklärte Jean Pierre Brulé, Präsident der französischen CII-Honeywell Bull, auf der dritten Konferenz über die weltweite Bedeutung der Elektronik Anfang Mai in Monte Carlo, wäre es problematisch, die Vorrangstellung amerikanischer Hersteller in Europa einzudämmen.

Auf der dreitägigen Konferenz die von der Financial Times in Zusammenarbeit mit Makintosh International veranstaltet wurde, erörterte man strategische und soziologische Gesichtspunkte zu folgenden Themenkreisen: die europäische Elektronikindustrie, die Herausforderung der US-Vorherrschaft,

Etwa 80 Prozent des europäischen DV-Marktes würden letztendlich durch amerikanische Hersteller bedient, obwohl, wie Brulé einräumt, eine Definition eines "europäischen Herstellers" wohl einige Schwierigkeiten bereitet - die amerikanische Honeywell besitzt 47 Prozent an der CII-HB.

Während Europa versucht, von fremdem Know-how unabhängig zu werden, beschwert sich Korea, daß ausländisches Wissen für Entwicklungsländer unerschwinglich ist. Die "technologische Kluft", prangerte der Vorsitzende der "Electronics Industries Association of Korea", Wan Hee Kim, an, würde dadurch ständig vergrößert. Bestrebungen, die auf eine eigene Elektronikindustrie gerichtet seien, verfolge auch die arabische Welt. Adnan Shibab Eldin, Generaldirektor des "Kuwait Institut for Scientific Research" bedauert, daß die elektronische Weiterentwicklung in naher Zukunft noch durch Importe vorangetrieben werden muß.