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Auch Linus Torvalds widerspricht SCO

29.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach den jüngsten Vorwürfen der SCO Group bezüglich durch Linux verletzten Unix-System-V-Copyrights hat Linux-Urheber Linus Torvalds höchstpersönlich Stellung bezogen. Er untersuchte eine Reihe von SCO in dessen letztem Drohbrief genannten Dateien, die angeblich aus System V in Linux übernommen wurden. Bei seiner ersten Analyse, die auf Groklaw veröffentlicht wurde, kam Torvalds zu dem Schluss, der beanstandete Code stamme aus seiner eigenen Feder. Einige Makros - beispielsweise "toupper" und "tolower" - seien dabei so schlecht geschrieben, dass er sicher nicht die Urheberschaft für sich reklamieren würde, hätte dies nicht SCO getan, gestand Torvalds ein.

In über das vorletzte Wochenende an "Hunderte" von professionellen Linux-Anwendern verschickten Briefen hatte SCO mehr als 60 Dateien angeführt, die aus seiner Sicht aus Linux entfernt werden müssen. Die Header-Files hängen mit Code für das Application Binary Interface (ABI) zusammen, der laut SCO im Jahr 1994 im Zuge einer außergerichtlichen Einigung zwischen unter anderem den Unix Systems Labs von AT&T, der University of California at Berkeley sowie Berkeley Systems Design Inc. identifiziert wurde. (tc)