Atos Origin plant den Verkauf

27.03.2007
Der IT-Dienstleister prüft, welche Alternative am meisten verspricht.

Die Gerüchte um eine Übernahme von Atos Origin haben neue Nahrung erhalten. Der Konzern berichtete, dass Vorstand und Management derzeit alle strategischen Optionen überprüfen würden. Die Investmentbanken Rothschild und Goldman Sachs begleiten den Prozess. Es gelte, die Restrukturierung des Unternehmens voranzutreiben und den Börsenwert zu steigern, so Atos Origin. Das Vorhaben solle in einem "kurzfristigen Zeitrahmen" umgesetzt werden. Ein Grund sind die schlechten Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Während der Umsatz leicht auf 5,4 Milliarden Euro zurückging, fiel das Ergebnis von plus 235 Millionen Euro ins Minus auf 264 Millionen Euro.

Verkaufen, aufteilen, zukaufen

Bereits Mitte März hatten Spekulationen um ein Angebot zweier Investmentgesellschaften den Kurs der Atos-Origin-Aktie um etwa 25 Prozent nach oben getrieben. Der Konzern hatte die Übernahmegerüchte zwar dementiert, räumte aber das "Interesse" von Unternehmen an einer Transaktion ein. Im Raum stand eine Kaufsumme von 5,3 Milliarden Euro. Denkbar ist neben einer Komplettübernahme jedoch auch der Teilverkauf von Sparten wie etwa Atos Worldline. Mit frischem Kapital könnte Atos zudem selbst versuchen, den Markt aktiv zu konsolidieren. Besonders hartnäckig hält sich der Name T-Systems bei den Spekulationen über einen neuen Partner. Derweil sucht Atos Origin das Heil in der Offshore-Region, deutlich später als die Wettbewerber aus dem angloamerikanischen Raum. Bislang beschäftigen die Franzosen in Indien rund 1 600 Mitarbeiter. Die Zahl soll in den kommenden drei Jahren ohne Übernahmen auf zirka 5000 steigen. (ajf)