IT-Dienstleister will Deutschland-Geschäft stärken

Atos Origin liebäugelt mit einer Übernahme

01.03.2002
HAMBURG (CW) - Der französisch-niederländische IT-Dienstleister Atos Origin will sich in Deutschland verstärken. Das Haus sucht ein Übernahmeobjekt, am liebsten die ausgegliederte IT-Abteilung eines Konzerns.

Werner Bongartz, Chef der Region Zentraleuropa, hat den Auftrag erhalten, mindestens einen deutschen Konkurrenten zu kaufen. Ziel ist es, den Umsatz in der Region Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn, Polen und Tschechische Republik bis zum Jahr 2005 von heute 270 Millionen auf 800 Millionen Euro zu steigern, berichtet die "Financial Times Deutschland".

Bongartz bevorzugt die Akquisition eines großen Anbieters, möglicherweise die ausgegliederte IT-Abteilung eines Konzerns. Gelingt dies nicht, verfolgt er die Alternative, viele kleine Dienstleister zu übernehmen. Dies würde aber einen erheblichen Integrationsaufwand bedeuten. Wie viel Bongartz für diese Wachstumspläne investieren darf, wurde nicht bekannt. Die Rechnung könne wahlweise in Aktien oder Bargeld beglichen werden.

Atos Origin entstand im Herbst 2000 aus der Fusion des französischen Systemintegrators Atos mit dem damals finanziell angeschlagenen IT-Beratungshaus Origin, Tochterunternehmens des Philips-Konzerns. Zusammen stiegen die Anbieter zum europaweit drittgrößten IT-Dienstleister auf, der im Jahr 2000 einen kombinierten Umsatz von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftete. In Deutschland nahm das Unternehmen im gleichen Zeitraum mit 1800 Mitarbeitern etwas mehr als 225 Millionen Euro ein. (jha)