System für Netz-Management entwickelt

ATM: Synoptics steht kurz vor Fertigstellung eines Chipsatzes

27.11.1992

MÜNCHEN (CW) - Ein neues System für das Management unternehmensweiter Netzwerke hat Synoptics jetzt unter der Bezeichnung "Optivity" angekündigt. Ferner wurden drei Diagnose-Tools, das System "Lattishub" für die Ethernet-Produktpalette und "Lattislink", ein 10Base-T-Hub für kleine und mittlere Arbeits- gruppen vorgestellt. Außerdem kündigte Synoptics für den Dezember die Fertigstellung eines Chipsets für den Asynchronous Transfer Mode (ATM) an.

Das Netzwerk-Management-System Optivity 1.0 arbeitet nach Angaben des Herstellers auf den ersten drei Ebenen des OSI-Modells und gewährleistet die Kontrolle aller Netzwerkkomponenten und

-aktivitäten. Es basiert auf dem Sunnet Manager Version 2.0 und unterstützt SNMP. Optivity umfaßt Hubs, Router, Bridges sowie Arbeitsplatzstationen und ermöglicht Synoptics zufolge auch die Diagnose von Problemen, die mehr als eine dieser Komponenten betreffen. Ein spezieller Mechanismus identifiziert automatisch die vorhandenen Komponenten und zeigt die gewonnenen Informationen in einer Netzwerk-Map.

Optivity verwaltet alle intelligenten Ethernet-, Token-Ring- und FDDI-Hubs von Synoptics sowie den für Ende dieses Jahres angekündigten Multiprotokoll-Router. Zudem werden Bridges von Synoptics sowie alle zur SNMP-MIB-II-Definition konformen Router anderer Hersteller unterstützt. Optivity ist das erste Produkt, das aus der 1991 angekündigten Kooperation mit Sunconnect und Cisco Systems hervorgeht.

Die neuen Diagnose-Tools "Routerman", "Pathman" und "Bridgeman" laufen auf dem Optivity-System und ermöglichen dem Anwender die zentrale Diagnose von Problemen an beliebigen Stellen des Netzswerkes. Routerman stellt alle Informationen wie Status, Konfiguration und generelle Betriebsdaten sämtlicher Router im Netzwerk zur Verfügung. Das Tool arbeitet mit Standard-basierenden SNMP und X/Window-Protokollen und unterstützt auch die SNMP-MIB-Erweiterungen von Cisco Systems. Pathman verfolgt den Weg eines Datenpaketes durch das gesamte Netzwerk und stützt sich dabei auf die über das Netzwerk verteilten Management-Agents. Bridgeman identifiziert automatisch alle Synoptics- und Retix-Bridges im Netz und stellt deren Statusinformationen zur Verfügung.

Das neue System Lattishub wurde für den Einstieg in die 10Base-T-Welt bei gleichzeitiger Ausbaumöglichkeit auf bis zu 80 Ports konzipiert. Die ebenfalls neue zu Lattishub zählende Netzwerk-Management-Software "Lattis EZ-View" ermöglicht dabei laut Anbieter erstmals das Management mit SNMP über IPX. Die Lattishub-Serie bestellt aus vier verschiedenen Modellen mit jeweils 16 10Base-T- Ports und Anschlußmöglichkeiten für Erweiterungsmodule. Für kleine und mittlere Arbeitsgruppen stellte Synoptics mit Lattislink außerdem einen 10Base-T-Hub vor, der über 16 Ports ohne Management-Fähigkeiten verfügt und ab sofort zu einem Preis von rund 2000 Mark lieferbar ist.

Für Anfang Dezember kündigte Synoptics schließlich die Fertigstellung des ATM-Chipsets an, mit dem umfangreiche Daten- und Bildanwendungen über große Entfernungen unterstützt werden sollen. Anders als bei den heute eingesetzten LANs wie Ethernet, Token-Ring und FDDI soll ATM jeden Computer und Server mit einem eigenen Hochgeschwindigkeits-Kommunikationskanal versorgen. Diese Kanäle werden über Switches zu einem Netzwerk verbunden. Bei ATM seien, so Synoptics, große Investitionen getätigt worden, um sicherzustellen, daß die Investitionen der Kunden in bestehende Hub-Systeme geschützt würden. Erste Exemplare des ATM-Chipsets sollen ab 1993 einem kleinen Anwenderkreis für Tests zur Verfügung gestellt werden.