Radeon Mobility

ATI-Grafikchip für Notebooks spart Strom

23.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Die jüngste Chipentwicklung von ATI Technologies soll den Energieverbrauch von Notebooks drosseln. Der kanadische Chipexperte hat einen Grafikprozessor vorgestellt, der im Batteriebetrieb nicht nur die Taktrate, sondern auch die Stromspannung reduziert.

"Radeon Mobility", der auf ATIs Radeon-3D-Grafiktechnik für Desktops basiert, kann zwischen einem Minimum von 1,5 Volt und 66 Megahertz sowie einem Maximum von 1,8 Volt und 200 Megahertz variieren. Zudem lassen sich weitere stromfressende Chipelemente wie die 3D-Engine abschalten, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Andere integrierte Peripheriefunktionen wie ein LCD-Controller sollen ebenfalls helfen, Strom zu sparen.

Läuft ein Notebook im Batteriebetrieb, verbraucht der Radeon Mobility mit 8 Megabyte DDR-SDRAM (Double Data Rate Synchronous Dynamic RAM) - bei einer Taktrate von 66 Megahertz, 1,5 Volt sowie abgeschalteter 3D-Engine - lediglich ein halbes Watt Strom. Wird derselbe Rechner via Kabel ans Stromnetz angeschlossen und zum Videospielen eingesetzt, so taktet der ATI-Chip mit 200 Megahertz, läuft mit 1,8 Volt und benötigt rund zwei Watt.

Die integrierte Flexibilität des mobilen Radeon ermöglicht es Notebook-Herstellern, Systeme zu produzieren, die die Leistungsaufnahme des Grafikchips im Batteriebetrieb reduzieren können. Diese bestimmen letztendlich auch, auf welche Weise die Stromspartechnik in den jeweiligen Mobilcomputer implementiert wird. So soll ATI beispielsweise die Unterstützung so genannter Hot Keys bieten, über die der Notebook-Anwender Taktrate und Stromspannung seines Grafikchips abändern kann.

Der Radeon-Mobility-Chip, erster Spross einer künftigen ATI-Chipfamilie, befindet sich bereits in Produktion und wird derzeit von einigen PC-Herstellern getestet. Erste Rechner mit dem flexiblen Grafikprozessor sollen gegen Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. Weitere Details etwa zur Preisgestaltung wollen die Kanadier erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.