Erstmals Support für Bea, Sun und HP

ATG erweitert seine E-Business-Plattform

10.08.2001
MÜNCHEN (as) - ATG, Anbieter eines Java-Applikations-Servers und auf ihm basierender E-Business-Anwendungen, erweitert sein Portfolio um die Portallösung "Enterprise Portal Suite" und passt seine Produkte der "Dynamo E-Business Platform" den Konkurrenzprodukten von Bea Systems, Sun und Hewlett-Packard an.

Die Enterprise Portal Suite soll die Entwicklung, den Einsatz und die Verwaltung von Portalen für Kunden, Partner und Mitarbeiter über das ganze Unternehmen ermöglichen. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Benutzer gerecht zu werden, generiert das Produkt aus einer umfangreichen Java-Klassenbibliothek als "Dynamo Gears" bezeichnete aufgabenorientierte, wiederverwendbare und mit Standardfunktionen versehene Java-Applets. Diese sind auch Bestandteil des bereits erhältlichen Java-Frameworks "Dynamo Developer´s Kit", das der Hersteller für die Entwicklung Web-basierender Anwendungen anbietet.

Mit Hilfe der Gears soll sich die Interaktion zwischen einer Portalanwendung und dem Benutzer automatisieren lassen. Wird von einem Kunden ein Event im Portal ausgelöst, könnte ein Gear beispielsweise in Form eines Alarms an einen Sales-Mitarbeiter erzeugt werden. Laut Hersteller ist es zudem möglich und erwünscht, weitere, selbst entwickelte Gears als Plugins in das Portal einzufügen. Hierdurch sollen sich inbesondere auf einzelne Branchen zugeschnittene Unternehmensportale aufbauen lassen. Um diesem Ziel näher zu kommen, kooperiert ATG über ein neu geschaffenes "Gear Developers Network" mit Partnern, die ihrerseits Applets entwickeln. So stellt etwa Netegrity Gears mit Funktionen für Single-Sign-on und Sicherheit, Altavista will Bausteine mit Suchfunktionen und für Knowledge-Management anbieten; die Firma Tapkai hat ein Applet für Web-Services erstellt.

Die Portallösung soll ebenso wie die neue Version 5.5 der Javabasierenden Infrastrukturlösung "Dynamo E-Business Platform" im September auf den Markt kommen. Letztere bietet neben dem Java-Applikations-Server "Dynamo Application Server" als Runtime und Management-Zentrale weitere Anwendungsmodule für Personalisierung, E-Commerce und das Verwalten von Kundenbeziehungen (zum Beispiel Tracking). Ziel ist es, Unternehmen eine zentrale Plattform für alle Integrationsaufgaben in Web-basierten E-Business-Architekturen anbieten zu können. Damit verfolgt der Hersteller eine Strategie, wie sie vergleichbar auch Java-Server-Anbieter wie Iona Technologies, Bea Systems, Silverstream oder IBM verfolgen.

Mit Release 5.5 der E-Business-Platform wartet die Suite mit weiteren Basisfunktionen für das Kunden-Management sowie zusätzlichen Integrationsmöglichkeiten auf. So werden nun XML-Industriestandards für die B-to-B-Kommunikation wie Cxml und Rosettanet unterstützt, ferner wurden Adapter zu Standardsoftwarepaketen für das Management von Kundenbeziehungen von Peoplesoft, Siebel sowie zu SAP R/3 und Lotus Notes hinzugefügt. Vor allem aber bietet ATG erstmals die Möglichkeit, die Anwendungsbausteine auch auf den Java-Applikations-Servern der Konkurrenten Bea Systems, HP/Bluestone und I-Plant einzusetzen. Als offizielle Begründung für diesen Schritt nennt der Hersteller den Wunsch, die Reichweite der eigenen Anwendungen im Markt zu erhöhen. Hintergrund ist zudem der, dass Java-Server immer mehr zur Commodity werden und der Markt zugleich von immer weniger Playern beherrscht wird. Viele Anbieter sehen sich dadurch gezwungen, vor allem durch Mehrwertdienste Umsatz zu generieren. Hierzu bedarf es jedoch einer Anpassung der eigenen, oft durch proprietäre Erweiterungen gekennzeichneten Produkte an andere Plattformen.

Abb: Dynamo-Architektur

Wie die Konkurrenz im Bereich der Java-Applikations-Server will auch ATG mit "Dynmao 5.5" eine zentrale Plattform für alle Integrationsaufgaben in E-Business-Architekturen anbieten. Quelle: ATG