HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Dem Trend zum drahtlosen Internet-Surfen trägt auch Motorola Rechnung. Das Unternehmen präsentiert auf der CeBIT Initiativen und Produkte rund um das Wireless Application Protocol (WAP). Außerdem zu sehen: Ein erstes Handy für das schnelle Verfahren General Packet Radio Service (GPRS).
Mobiles Internet ist auf der diesjährigen CeBIT eines der Schlagworte, die dem Messebesucher auf Schritt und Tritt begegnen. Web-Zugang jederzeit, überall und mit allen möglichen Geräten lautet die Devise. Auf diesen Zug ist auch Motorola aufgesprungen.
Das Unternehmen stellte eine ganze Reihe von Neuigkeiten vor, die im Laufe des Jahres zu haben sein werden. In erster Linie handelt es sich dabei um WAP-fähige Handys aus den "V"- und "Timeport"-Reihen. Vor allem jüngere Zielgruppen sollen Geräte wie das "V.2288" ansprechen. Die Handys verfügen über farbige, austauschbare Schalen, WAP-Browser und integriertes UKW-Radio. Im Frühjahr 2000 werden die Mobilfunkgeräte zu haben sein.
An professionelle Anwender, etwa Geschäftsreisende oder Manager, richten sich Modelle wie das "Timeport P1088". Dieses WAP-fähige Handy verfügt über einen großen Touchscreen, auf dem sich Inhalte komfortabler anzeigen lassen als auf herkömmlichen Mobilfunkgeräten. Außerdem ist eine Personal-Information-Manager-(PIM-)Software integriert. Mit dem "Timeport P7389e" will Motorola E-Commerce via Handy fördern: Das Gerät besitzt einen eingebauten Kartenlesert, um das direkte Bezahlen im Web via Kreditkarte zu ermöglichen.
Für den Temporausch beim mobilen Internet-Surfen soll das "Timeport P7389i" sorgen. Dieses Mobiltelefon ist eines der ersten, die das schnelle Übertragungsverfahren GPRS unterstützen. Das mit Infrarot-Schnittstelle ausgestattete Gerät soll voraussichtlich ab dem zweiten Quartal dieses Jahres zu haben sein – gerade rechtzeitig zum Start des für den Spätsommer angekündigten GPRS-Angebots der Telekom. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen aber auch beim Universal Mobile Telecommunications System (UMTS): Dem japanischen Carrier Docomo will Motorola bis zum Jahresende erste UMTS-taugliche Handys liefern.
Damit für die WAP-Produkte auch adäquate Inhalte bereitstehen, hat Motorola unter dem Namen "Web without wires" eine Allianz ins Leben gerufen, um Anbieter von Inhalten im Web dazu zu bewegen, ihre Informationen auch WAP-gerecht vorzuhalten. Derzeit zählt die Allianz rund 15 Mitglieder, darunter Yahoo, Sports.com und Reuters. Motorola will langfristig 500 Partner als Content-Lieferanten für seine WAP-Initiative gewinnen.