Taiwan, Singapur und Südkorea investieren

Asiatische Anleger finden Geschmack an US-Untemehmen

25.01.1991

NEW YORK (vwd) - Anleger aus verschiedenen asiatischen Ländern beginnen wie vor ihnen die Japaner Geld in junge US-Technologiegesellschaften zu investieren. Einem Bericht des "Asian Wall Street Journal" zufolge kommen die Investoren vor allem aus Taiwan, Singapur und Südkorea.

Wie die Zeitung weiter berichtet, hätten einige große Transaktionen Aufmerksamkeit erregt. So habe ein taiwanisches Geschäfts- und Regierungskonsortium im Dezember 1989 den Computerhersteller Wyse Technology Inc. im kalifornischen San Jose für 156,7 Millionen Dollar übernommen. Die taiwanische Acer-Gruppe habe im vergangenen Jahr den Kauf von Altos Computer Systems für 94 Millionen Dollar abgeschlossen.

Bedeutender, wenn auch wenig beachtet, ist dem Bericht zufolge eine Welle von kleineren Übernahmen, Joint-ventures und Produktionsvereinbarungen durch asiatische Interessenten. Die Gesamtzahl der nicht-japanischen Investitionen aus Asien, schreibt das "Asien Wall Street Journal", scheint niemand zu kennen. Übereinstimmung bestehe aber darüber, daß sie zunehmen. Mindestens 30 Silicon-Valley-Gesellschaften - rund 50 Prozent mehr als 1989 - sollen im vergangenen Jahr Mittel aus Taiwan erhalten haben.

Beobachter weisen darauf hin, daß die den US-Unternehmen aus asiatischen Ländern zufließenden finanziellen Zuwendungen zwar relativ klein sind, daß die Investoren aber in einem entscheidenden frühen Stadium Geld bereitstellen. Darüber hinaus sponserten sie Produktsektoren (zum Beispiel Chips und PCs), die von amerikanischen Risikokapitalfirmen vernachlässigt würden, weil sie als nicht mehr attraktiv gelten. Hinzu komme, daß die asiatischen Anleger jungen US-Gesellschaften den Zugang zu einer billigeren Produktion in Asien und zu den asiatischen Märkten öffne.