Unstimmigkeiten bei der Bilanzierung

Aribas Umsätze steigen wieder

31.01.2003
MÜNCHEN (CW) - Das US-amerikanische Softwareunternehmen Ariba hat sich im ersten Fiskalquartal verbessern können. Die Umsätze wuchsen um zwölf Prozent, gleichzeitig wurde der Nettoverlust reduziert.

Im ersten Quartal (Ende: 31. Dezember) des laufenden Fiskaljahres hat der E-Procurement-Spezialist Ariba erstmals darauf verzichtet, die sonst üblichen Pro-forma-Zahlen auszuweisen. Nach US-GAAP sank der Nettoverlust von 157,7 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf ein Minus von 55,9 Millionen Dollar oder 21 Cent je Aktie. Darin enthalten sind Sonderabschreibungen von knapp 69 Millionen Dollar oder umgerechnet 26 Cent je Aktie. Der Umsatz kletterte von 55,2 Millionen im Vorjahr auf 62 Millionen Dollar, wobei jeweils rund die Hälfte auf Lizenzen sowie Wartung und Services entfielen. Die Bargeldreserven betrugen Ende Dezember etwa 242 Millionen Dollar.

Zufrieden mit den Zahlen zeigte sich Michael Frauen, seit drei Monaten amtierender Ariba-Chef für die Region Zentraleuropa. Im Dezember konnte er zudem den Schweizer Pharmakonzern Hoffmann-La Roche als Kunde für die Enterprise-Spend-Management-Programme gewinnen. Ungemach droht dem Unternehmen jedoch von der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC, denn die Behörde wird eine informelle Untersuchung gegen Ariba einleiten.

Die Softwerker hatten zum Jahreswechsel angekündigt, ihre letzten zehn Quartalsabschlüsse neu zu berechnen. Firmengründer Keith Krach soll dem ehemaligen CEO Larry Mueller zehn Millionen Dollar aus seiner Privatschatulle zur Verfügung gestellt haben. Die Zahlungen waren nicht in die Bilanzen eingestellt worden, was sich nun ändern soll. Weil Ariba den Jahresabschluss 2002 daher noch nicht eingereicht und die Frist versäumt hat, droht unter Umständen ein Ausschluss von der Nasdaq. Zudem haben Rechtsanwälte in den USA begonnen, Sammelklagen gegen das Unternehmen anzustrengen. (ajf)