Bindestrich-Informatiker und Elektroingenieure als Dauerrenner:

Arbeitslosigkeit geht an der DV vorbei

07.03.1986

Der DV-Sektor ist zweifellos seit 1983 einer der fruchtbarsten Marktsegmente für Arbeitskräfte. Dies belegen die jüngsten Zahlen der Arbeitslosenstatistik aus Nürnberg sowie ein Vergleich der Werte über die Arbeitslosigkeit im Sektor Informatik aus den vergangenen drei Jahren von 1983 bis September 1985.

Nicht nur DV-Unternehmen schöpfen nämlich zunehmend aus dem spärlichen Quell an qualifiziertem technischen Know-how der Fachhochschulen oder Unis. Auch "fremde" Branchen bedienen sich seit Jahren ebenfalls kräftig mit Nachwuchs aus den Fachrichtungen Informations- und Datenverarbeitung: Gute Chancen haben deshalb Diplom-Informatiker sowie Elektroingenieure auch im Maschinenbau.

Trend nach Süden bleibt

Vorhanden bleibt weiter ein merkliches Nord-Süd-Gefälle in der Nachfrage nach DV-Fachkräften mit höherem Bildungsabschluß . Der Wachstumsvorsprung im Süden der Bundesrepublik ist hauptsächlich bedingt durch die im süddeutschen High-Tech-Dreieck konzentrierten Zukunftsindustrien und Dienstleistungszentren.

Handikaps auf der Karriereleiter eines Informatikers sind außer eines allerdings vergleichsweise niedrig angesetztem "Höchst "-Alter - das Einstiegslimit liegt bei 30, ein Generationswechsel beginnt häufig schon bei 45 Jahren - lediglich die Persönlichkeitsstruktur, etwa mangelnde Teamfähigkeit, oder gesundheitliche Einschränkungen. Geringe Zahlen darüber in der Statistik weisen diese Einschränkungen jedoch als nicht arbeitsmarktrelevant aus.

Neue "Knüller" neben Bindestrich-Informatikern und Elektroingenieuren als Dauerrenner auf dem Arbeitsmarkt sind nicht zu vermelden - so läuft der Markt "sehr gut" weiter für DV-Fachleute aus den FH oder Unis: Die Häufigkeit der Arbeitslosigkeit sowie deren Dauer ist entsprechend gering.

Null Arbeitslosigkeit

NÜRNBERG - Leergefegt, so die Bundesanstalt für Arbeit, ist der Markt von qualifiziertem technischem Know-how. Datenverarbeiter ohne Beschäftigung machen zum Beispiel nur 0,3

Prozent aller arbeitslosen FH- und Uni-Absolventen aus. Es fehlen wirtschaftswissenschaftlich orientierte Kräfte mit Informatikkenntnissen sowie Bindestrich-Informatiker der Fachhochschulen und Hochschulen; stark nachgefragt sind auch Mathematiker und Physiker.