iAd mit Startproblemen

Apple verliert Adidas als Werbekunden

04.10.2010
Der Start der Werbeplattform iAd von Apple ist äußerst holprig. Die Kunden klagen über den Kontrollzwang des Unternehmens, mangelnde Gesprächsbereitschaft und lange Umsetzungsprozesse.

Mit großen Versprechungen und 17 Partnern startete Apple im Sommer dieses Jahres sein neues Werbenetzwerk iAd. Doch immer mehr Kunden springen wieder ab. Nun soll sich auch Adidas zurückgezogen haben, berichtet das US-Magazin "Business Insider". Ursprünglich hätte der Sportartikelhersteller eine Kampagne mit einem Umfang von 10 Millionen Dollar geplant. Doch der Kontrollwahn von Apple-Chef Steve Jobs war dem Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach zu viel, so das Magazin. Nachdem Apple das dritte Werbe-Konzept ablehnte, stieg Adidas aus, hat Business Insider aus Unternehmenskreisen erfahren.

iAd mit Startproblemen: Apple verliert Adidas als Werbekunden
iAd mit Startproblemen: Apple verliert Adidas als Werbekunden

Die engen Vorgaben für Werbung sind jedoch nicht das einzige Problem, mit dem die Kunden zu kämpfen haben. Um eine hohe Qualität der Anzeigen für das iPad, iPhone und den iPod Touch zu gewährleisten, nimmt Apple die Umsetzung der Konzepte in die eigene Hand. Doch die Fertigstellung verlaufe sehr schleppend, so das Magazin. Nach Informationen des "Wall Street Journal" dauert der Prozess acht bis zehn Wochen. Das sei ungewöhnlich lange in diesem Geschäft und führte dazu, das bisher erst 6 der 17 Werbepartner eine Kampagne starten konnten, wie das "PC Magazin" berichtet.

Auch über die Informationspolitik von Apple wird geklagt. Die Gründe für eine Ablehnung von Konzepten würden nicht kommuniziert, außerdem gebe der Konzern kaum Informationen, wann und wie oft Werbung angezeigt wird, so Business Insider. Der Zustand soll sich zwar in Zukunft ändern, Apple hat bereits eine Entwicklungsumgebung für seine Werbeplattform angekündigt, doch offensichtlich wollen einige Partner nicht so lange warten. Im August sprang bereits der Luxus-Hersteller Chanel ab.

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