Vertrieb über neue Distributionskanäle geplant

Apple bittet Kunden für Upgrade ihres Betriebssystems zur Kasse

13.11.1992

CUPERTINO (pi)- Die Apple Inc. mit Sitz in Cupertino, Kalifornien, hat sich offenbar auf eine bislang ungenutzte Möglichkeit der Umsatzsteigerung besonnen. Zeitgleich mit der Einführung des Macintosh-Release 7.1 im Oktober dieses Jahres gab der US-Hersteller bekannt, daß er neue Versionen und Erweiterungen seiner Systessoftware künftig nur noch gegen Lizenzgebühren herausgeben wird.

Release 7.1 ist nicht mehr zur kostenlosen Vervielfältigung freigegeben, sondern wird den Anwendern in Form eines Upgrade-Kits angeboten. Die deutsche Apple-Niederlassung in Ismaning bei München nennt als Grund für diese Maßnahme, daß nur zehn Prozent der Anwender von der Möglichkeit des kostenlosen Betriebssystem-Upgrades Gebrauch gemacht hätten und damit die Mehrzahl der Kunden benachteiligt worden wäre. Das Upgrade-Kit zum Betriebssystem 7.1 ist ab sofort zu einem Preis von 230 Mark erhältlich. Ein Update von System 7.0 oder 7.01 auf 7.1 kostet rund 100 Mark.

Künftig will Apple Teile der Betriebssystem-Software auch über den Versandhandel sowie in Bürofachgeschäften, Kaufhäusern, . Elektronikmärkten und Softwarehäusern anbieten. In diesem Zusammenhang teilte der Anbieter mit, daß für eine Reihe von Softwareprodukten, die bislang unbeschränkt kopiert werden durften, nur noch das Anfertigen einer einzigen Sicherheitskopie zulässig ist. Unter diese Regelung fallen

System 7.1 Update Kit, System 7 Personal Upgrade Kit, System 7 Multipack Upgrade Kit, PC Exchange, Quicktime Starter Kit, At Ease und Apple Font Pack. Erweiterungen wie Quicktime 1.5 und Tune-Ups dürfen hingegen weiterhin kostenlos kopiert und verteilt werden.