AOL sucht angeblich den Zusammenschluss mit Yahoo

15.09.2011
Was wird aus dem Web-Pionier nach dem Abgang von Yahoo-Chefin Carol Bartz?

Nach dem überraschenden Rausschmiss von Yahoo-Chefin Carol Bartz kuriseren neue Gerüchte zur Zukunft des Internet-Pioniers. Angeblich ist AOL an einer Übernahme von Yahoo interessiert, heißt es in US-Medien. Demnach habe AOL-Chef Tim Armstrong nur darauf gewartet, dass Bartz den Konzern verlässt, um einen neuen Anlauf zu starten.

Glaubt man den Gerüchten, ist es nicht der erste Versuch, die beiden Companies unter einem Dach zu vereinen. Bereits im vergangenen Jahr habe Armstrong erste Sondierungsversuche gestartet, sei dabei aber bei Bartz abgeblitzt, hieß es in den Berichten unter Berufung auf eingeweihte Personen.

Wie der Zusammenschluss aussehen könnte, ist noch unklar. Den Spekulationen zufolge peilt Armstrong eine Übernahme von AOL durch Yahoo an und will dabei selbst den entstehenden Konzern leiten. Ob sich die Yahoo-Verantwortlichen darauf einlassen, ist indes mehr als fraglich. Immerhin schreibt das Unternehmen trotz stagnierender beziehungsweise sogar rückläufiger Umsätze nach wie vor schwarze Zahlen, während AOL seit seiner Trennung vom Mutterkonzern Time Warner im Jahr 2009 meist Defizite ausweisen musste.

Die Yahoo-Verantwortlichen haben in der Vergangenheit ihre Unabhängigkeit hochgehalten. Bartz-Vorgänger und Yahoo-Gründer Jerry Yang hatte 2008 eine Übernahmeofferte von Microsoft in Höhe von fast 50 Milliarden Dollar ausgeschlagen, musste jedoch das Ruder abgeben, als der Konzern in der Folge kontinuierlich an Wert verlor.

Als Großaktionär und Mitglied im Verwaltungsrat dürfte Yang Avancen seitens AOL eher kritisch sehen, mutmaßen Experten, zumal ein Erfolg des Mergers angesichts zweier angeschlagener Internet-Konzerne gegen den übermächtigen Konkurrenten Google fraglich scheine. (ba)