Anwendungs- und wirtschaftsorientierte Forschung Staat foerdert massiv-paralleles Rechnen mit 40 Millionen Mark

06.08.1993

BONN (pi) - Das Bundesministerium fuer Forschung und Technologie (BMFT) will in den naechsten Jahren das parallele Hochleistungsrechnen mit jaehrlich 40 bis 45 Millionen Mark foerdern. Dabei soll ein Hauptaugenmerk auf dem Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft liegen.

Das BMFT geht von einer engeren interdisziplinaeren Zusammenarbeit der angewandten Mathematik und der Informatik aus und will die Kooperation zwischen den Wissenschaftlern aus Forschung und Industrie verstaerken. Geplant sind vier programmatische Aufgabenbereiche und eine organisatorische Massnahme.

Fuer den Forschungs- und Entwicklungsbereich einer anwendungsspezifischen Entwicklung von Simulations- und Prognosemodellen ist vorgesehen, dass komplexe Simulationsmodelle fuer den Einsatz auf Parallelrechnern anwendungsorientiert entwickelt und theoretisch fundiert werden. Im zweiten Bereich sollen Mathematiker und Informatiker an einer anwendungsuebergreifenden Methodenentwicklung fuer Hochleistungsrechner arbeiten. Die Entwicklung leistungsfaehiger und benutzerfreundlicher System- und Anwendungssoftware fuer den Einsatz auf Parallelrechnern ist Gegenstand der dritten Aufgabenstellung. Ferner sollen die Wissenschaftler eine Verbindung der Rechner nach draussen schaffen, um die Rechenkapazitaeten einem breiten Nutzerkreis zur Verfuegung stellen zu koennen. Die Forschung auf diesem Gebiet wird wegen der erforderlichen internationalen Standardisierung im Rahmen von europaeischen Foerderprogrammen durchgefuehrt.

Das BMFT-Konzept enthaelt ein Serviceangebot fuer potentielle Anwender aus der Wirtschaft, mit Informatikern zusammenzuarbeiten, die bereits Erfahrungen mit parallelem Rechnen haben. Fuer die dafuer notwendigen Rechnerkapazitaeten soll das Hoechstleistungs- Rechenzentrum fuer die Wissenschaft (HLRZ) mit ihren Standorten KFA in Juelich und GMD in St. Augustin bei Bonn erweitert werden.