Anwender lagern IT wegen fehlender Spezialisten aus

25.11.2004
International entscheiden sich Anwender zunehmend aus Qualitätsgründen für Outsourcing. Den Deutschen geht es dagegen vorrangig ums Sparen.

Unternehmen in Europa und Asien lagern ihre IT offenbar nicht in erster Linie aus Kostengründen aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 758 IT-Managern aus Europa und Asien, die von den britischen Marktforschern von The Economist Intelligence Unit betrieben wurde. Der Auftrag dazu kam von Mercury, Anbieter von Software und Services für das Management der IT-Infrastruktur. Die Umfrage fand in den Monaten September und Oktober 2004 in 21 Ländern statt. 60 Prozent der Befragten waren europäische Anwender.

Kontakt zu IT-Expertenist wichtig

Den Teilnehmern wurde die Frage gestellt, welche Vorteile sie sich in den kommenden zwei Jahren vom Outsourcing versprechen. Als wichtigstes Motiv dafür erachten sie demnach den Kontakt zu IT-Spezialisten, die intern nicht verfügbar sind (siehe Grafik "Mehrwert duch IT-Outsourcing nach zwei Jahren."). Erst auf den Plätzen folgen der Wunsch nach Qualitätsverbesserung und Einsparungen. Von diesem statistischen Mittel gibt es starke regionale Abweichungen. Beispielsweise bezeichneten 50 Prozent der Befragten aus der Alten Welt das Ziel der Kostensenkung als sehr wichtig. In Deutschland waren es 80 Prozent. Das ist der weltweite Spitzenwert - und ein gewisser Widerspruch dazu, dass die deutschen Anwender am häufigsten nicht das Sparen, sondern die Qualitätsverbesserung als ihre wichtigste Aufgabe bezeichneten (84 Prozent, international 64 Prozent).

Vom Outsourcing-Partner erwarten die Befragten vor allem transparente und nachvollziehbare Prozesse. Dazu sollten die Dienstleister über Werkzeuge wie etwa IT-Messsysteme verfügen, die nicht nur technische, sondern auch betriebswirtschaftliche Rückschlüsse erlauben.

Deutsche legen Wert auf Transparnz

Die befragten IT-Manager sehen Transparenz, Skalierbarkeit, Zukunftssicherheit und das richtige Setzen der Prioritäten als wichtigste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Outsourcing-Partnerschaft. 70 Prozent der deutschen Anwender verlangten durchschaubare Services, europaweit sind es nur 57 Prozent. Häufig geäußert wurde auch der Wunsch nach Flexibilität des Geschäftspartners im Hinblick auf zukünftige Anforderungen. Dieses Kriterium nannten in Deutschland 58 Prozent der Befragten. 56 Prozent forderten von ihrem Partner, dass er seine Aufgaben richtig priorisieren kann.

Bei aller Aufgeschlossenheit gegenüber dem Outsourcing gibt es auch eine Reihe von Faktoren, die IT-Verantwortliche kritisch stimmen. 53 Prozent aller befragten IT-Manager haben Bedenken, durch die Auslagerung vom Dienstleister abhängig zu werden, ebenso viele fürchten schwindende Servicequalität. Intransparenten IT-Betrieb erwarten 46 Prozent aller Umfrageteilnehmer. (jha)