Eurocra in Frage gestellt:

Anwender fordern nationalen OCR-Verband

29.07.1977

MÜNCHEN (hö) - Endgültig steht fest: Ein nationaler OCR-Verband soll erreichen, was auf internationaler Ebene nicht zu schaffen war: "Durch Know-How-Vermittlung den Abbau der OCR-Anwendungs-Probleme zu erreichen", wie Sighart Rotter (Gervais-Danone) als Präsidiumsmitglied der scheintoten Eurocra jetzt der Computerwoche erklärte.

Rotter hatte bereits auf dem Eurocra Forum 77 vor sechs Wochen geunkt, daß "Eurocra nur dann eine Überlebenschance habe wenn die nationalen OCR-Organisationen gestärkt würden und sich die Eurocra als Dach...band auf Koordination und Information der Landesverbände beschränke".

Die Enttäuschung über das Desinteresse der rund 300 in der "European OCR Association" zusammengeschlossenen OCR-Anwender und Hersteller motivierte die Mehrheit der 60 deutschen Teilnehmer, spontan die Gründung eines nationalen OCR-Verbandes, in Angriff zu nehmen; ein 15köpfiger Ausschuß ist seit 15. Juni installiert, der die Gründungsversammlung (für die diesjährige Systems terminiert) organisieren soll.

Aufklärung und Wissenaustausch über OCR ist nach Rotters Auffassung dringlich vonnöten: "Trotz vieler recht erfolgreicher Installationen hat doch die Häufung von Fehlschlägen zu einer kritischen Haltung der Anwender gegenüber OCR geführt", resümierte der Verbandsprotegé, der die zu großen Sprünge der Größen- und Leistungsklassen der unterschiedlichen Lesesysteme und den Mangel an Systemen mit modularem Aufbau als Anlaß für Anwender-Kritik sieht.