Anwender finden immer öfter Alternativen:Marktleader IBM büßt Umsatz ein

24.02.1978

ZÜRICH (sg) - Frei nach der Devise, die gute Meldung zuerst, verkündet die IBM Schweiz, daß ihr Auftragseingang 1977 wesentilch über dem des Jahres1976 liegt. Ohne Angabe genauer Zahlen, versteht sich. Zu diesem guten Ergebnis haben besonders die Großrechner 3031, 3032 und 3033 sowie der Verkaufsboom beim /34 beigetragen. Weniger erfolgreich präsentiert sich dagegen der Abschluß des IBM-Geschäftsjahres 1977. Waren es 1976 noch 651,5 Mio. Umsatz, die IBM Schweiz vorzuweisen hatte, so lag das Ergebnis 1977 mit 558,9 Mio. deutilch unter dem. IBM führt diese Umsatzeinbuße vor allem darauf zurück, daß im vergangenen Jahr der Anteil an Direktverkäufen, bei parallel dazu verlaufenden erheblichen Preisreduktionen, wesentlich niedriger lag als im Jahr zuvor. Die mit großem Einsatz betriebene Umwandlung bestehender Mietverträge, hauptsächlich mit /3-Anlagen, in nachträgliche Verkaufsabschlüsse ließ sich mangels Masse, und mit Aufnahme der /34 ins Verkaufspro-gramm, sicher auch nicht mehr ohne weiteres fortsetzen.

Bei alledem ließ es sich offensichtlich nicht ganz vermeiden, daß trotz rückläufiger Umsatzentwicklung der Personalbestand der IBM Schweiz eine Zunahme von bisher 2353 auf 2419 Mitarbeiter zu verzeichnen hatte. Unter diesem Aspekt betrachtet, sprechen die Umsatz-und Gewinnzahlen der vergangenen zwei Jahre eine deutliche Sprache: Der Reingewinn betrug 1976 noch 85,4 Millionen Franken, 1977 hingegen nur noch 67,1 Millionen Franken. Dagegen haben fast alle Mitbewerber, wenigstens was den Umsatz angeht nur Pluspunkte anzumelden.

Es scheint, daß die IBM nach einer Statistik des Instituts für Unternehmungs- forschung an der Universität Fribourg mit einem Markt-Anteil von 38,6 Prozent aller in der Schweiz installierten Computer zwar nach wie vor sicherer Marktleader, doch zunehmend in Bedrängnis gerät. Zumal der EDV-Anwender, der allenfalls den Ersatz seiner Groß -Rechneranlage plant, heute echte Alternativen zum IBM-Angebot findet und diese auch zu nutzen wagt. Und bei den mit dem /34 vergleichbaren Anlagen, mit denen man die große Zahl der Erstanwender für die EDV gewinnen möchte, herrscht ein solch großes Gedrängel, daß auch der IBM nicht mehr jedes Geschäft ohne weiteres gelingt.