Marktluecke Warenwirtschaft

Anwender beklagen den Mangel an integrierten Logistik-Tools

16.02.1996

Nach Angaben der Bostoner Yankee Group gaben US-Firmen 1994 rund 670 Milliarden Dollar fuer Verpackung, Be- und Entladen, Transport und Sortieren ihrer Produkte aus. Seitens der Software wuerden diese Ablaeufe nur in Einzelbereichen unterstuetzt, so die Analysten. Es gebe Produkte fuer das Bestellwesen, den Wareneingang oder fuer die Bedarfs- und Kapazitaetsprognose; integrierte Programmpakete fuer diese Art von Prozesskette seien indes nicht verfuegbar.

Einen Weg aus diesem Dilemma sucht derzeit der Lebensmittelkonzern Campbell Soup Co. aus Camden, New York. Die Verbindung zwischen den im Unternehmen verteilten Anwendungen bestand bislang schlimmstenfalls aus Papier oder Telefonaten, kritisiert Campbell-Manager Ron Ferner. Dies sei um so aergerlicher, als mit der heutigen Datenbanktechnik ausreichende Integrationsmoeglichkeiten zur Verfuegung stuenden. Kuenftig sollen bei Campbell die Faeden von fuenf verschiedenen Systemen in einer Oracle-Datenbank zusammenlaufen. Verknuepft werden die Produkte von Industri-Matematik, Manugistics, ein Warenterminierungs-Programm von Westinghouse, eine proprietaere Host-Applikation zur Inventarverwaltung in den Handelsketten sowie das PPS-System "BPCS" von SSA.

Auch einige Softwarehersteller haben die Marktluecke erkannt. Firmen wie die Manugistics Group Inc. wollen ihr Produktspektrum als Suites fuer den Warenfluss ausbauen und mit Schnittstellen zu PPS-Komponenten wie denen von SAP R/3 ausstatten - eine der wesentlichen Voraussetzungen fuer den Erfolg dieser Pakete, heisst es in der Logistikabteilung der BASF Corp., die Produkte beider Hersteller einsetzt.