Drei deutsche Vertreter bei europäischem Projekt:

Annie erforscht neuronale Netze

23.12.1988

MÜNCHEN (pi) - Den Nutzen neuronaler Netze in industriellen Anwendungen wollen die Mitglieder der Projektgruppe Annie (Anwendung von neuronalen Netzen für die Industrie in Europa) erforschen. Das erste Arbeitstreffen des zum Esprit-Programm der EG gehörenden Projektes fand bei Siemens in München statt.

Das Konsortium, bestehend aus zehn europäischen Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen aus vier Staaten, untersucht die Leistungsfähigkeit von Netzstrukturen anhand eines Vergleichs repräsentativer Applikationen mit konventionellen Lösungsmethoden und entwickelt Software-Werkzeuge.

Neuronale Netze verarbeiten Informationen nicht seriell, sondern parallel, wie es auch im menschlichen Gehirn erfolgt. Informationen werden in einem Computer nicht mehr in festen Speicheradressen, sondern durch intelligente und veränderbare Verknüpfungen gespeichert. Während der Arbeit kann ein Rechner sein "Wissen" durch hinzukommende Informationen verändern und vergrößern.

Siemens, neben der IBP-Pietsch GmbH und der TH Darmstadt der dritte deutsche Teilnehmer am Projekt, will in den nächsten drei Jahren 1,8 Millionen Mark in das Annie-Projekt investieren. Die Hälfte der Kosten wird von der EG subventioniert. Insgesamt beläuft sich der Projekt-Etat auf rund 10,3 Millionen Mark.