System-Ideologen

Android-User und Apple - wie Hund und Katze

21.04.2011
Von pte pte
Wenn es um die Vorherrschaft am boomenden Smartphone-Markt geht, ist ein regelrechter Krieg zwischen den Anbietern und ihren jeweiligen Fan-Communitys entbrannt.

Vor allem Apple- und Android-Anhänger lassen keine Gelegenheit aus, um die Konkurrenz mit Negativmeldungen an die Wand zu spielen. Wie tief die gegenseitige Abneigung bereits in dem Bewusstsein der User verankert ist, zeigt eine aktuelle Studie des US-Portals Business Insider, derzufolge die Mehrheit der Android-Nutzer Apple derart hasst, dass sie unter keinen Umständen jemals einen Umstieg auf ein iPhone in Erwägung ziehen würde.

"Smartphones sind heute ein wesentliches Mittel zur gesellschaftlichen Selbstdarstellung", erklärt Markenexperte Markus Hübner von der Agentur Brandflow im Gespräch mit pressetext. Apple und Google seien dabei mehr als bloße Handy-Hersteller. "Beide Unternehmen verfolgen gegensätzliche Philosophien, die sich neben dem Bedienkonzept, der Hardware und der Versorgung mit Anwendungen auch im Image niederschlagen. Während Apple-User eher mit Design und Usability in Verbindung gebracht werden, steht bei Android die technische Kompetenz im Vordergrund", so Hübner weiter.

... verführerischen Apfel vom Baum der Marketing-Erkenntnis.
... verführerischen Apfel vom Baum der Marketing-Erkenntnis.
Foto: Apple

Wenn man der US-Studie Glauben schenkt, sitzt die Auseinandersetzung beider Lager inzwischen so tief, dass ein echter Hass auf die jeweils andere Seite entstanden ist. So geben rund 56 Prozent der Android-User an, dass sie Apple derart hassen, dass sie den Umstieg auf ein iPhone nicht einmal in Erwägung ziehen würden. Hauptgrund hierfür ist offenbar die restriktive Firmenpolitik des iPhone-Herstellers: Knapp 31 Prozent würden auf ein Apple-Produkt wechseln, wenn dieses "Nicht-iPhone-Apps und -Produkte besser unterstützen würde".

"Der Kampf zwischen der Apple- und der Android-Fangemeinde erinnert an den Streit der unterschiedlichen Betriebssystem-Anhänger. In beiden Fällen handelt es sich um eine Auseinandersetzung zwischen zwei grundverschiedenen Ideologien und Denkmustern", meint Hübner. Hier von echtem Hass zu sprechen, hält der Experte aber doch für etwas übertrieben: "Diese Ergebnisse lassen sich besser verstehen, wenn man sieht, wie emotional die Debatte geführt wird."

In Anbetracht der starken Emotionalität, mit der die Markenschlacht stattfindet, ist eine objektive Betrachtung der spezifischen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Smartphone-Plattformen so gut wie unmöglich geworden. "Es geht schon längst nicht mehr darum, eine Diskussion auf sachlicher Ebene zu führen", betont Hübner. "Am Ende des Tages sollte nur eine Frage für die Nutzer relevant sein: Wie einsetzbar ist mein Smartphone in der Praxis?" (pte)