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Analysten schicken Baidu.com-Aktie auf Tauchkurs

15.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktie des chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu.com verlor am gestrigen Mittwoch nach bissigen Analysten-Kommentaren von Goldman Sachs und Piper Jaffray mehr als ein Viertel an Wert.

Die beiden Investment-Banken hatten den Titel in einer Analyse mit "Underperform" eingestuft und das Kursziel drastisch reduziert. Baidu sei zwar die größte und erfolgreichste Suchmaschine in China sei und verfüge über ein solides Geschäftsmodell, ein gutes Management sowie gute Geschäftsperspektiven, führte Piper-Analyst Safa Rashtchy aus. Der aktuelle Aktienpreis liege jedoch jenseits aller Bewertungen. Nach Rashtchys Rechnung sind die Baidu-Titel 123 Mal so teuer wie der für das laufende Geschäftsjahr erwartete, operative Gewinn (Ebitda) des Unternehmens, während Aktien vergleichbarer Unternehmen (darunter Google) nur einen Faktor von 14 bis 26 Prozent aufwiesen. Er glaube, dass dieses Ungleichgewicht nicht beibehalten werden kann und korrigiert werde, begründete der Analyst sein Kursziel von 45 Dollar. Anthony Noto von Goldman Sachs argumentierte ähnlich, hält mittelfristig sogar nur einen Preis von 27 bis 45 Dollar je Aktie für angemessen.

Anfang August war die Aktie des chinesischen Unternehmens mit einem Ausgabepreis von 27 Dollar an der US-Nasdaq gestartet (siehe auch: "Baidu.com lässt Investorenherzen höher schlagen"). Wegen der starken Nachfrage verteuerte sich das Papier jedoch am ersten Handelstag auf 122,54 Dollar, das entspricht einem Aufschlag von 354 Prozent (siehe auch: "Baidu legt fulminates Börsendebüt hin"). Seit damals ist der Kurs der Aktie nahezu kontinuierlich am Sinken. Am gestrigen Mittwochabend war die Baidu-Aktie bereits nur noch 81,32 Dollar wert, gut 32 Dollar weniger als zu Handelsbeginn. (mb)