Die bevorstehende 61 Milliarden Dollar teure Übernahme durch den Chipriesen Broadcom werde zu einem weiteren Aderlass in der ohnehin erodierenden VMware-Kundenbasis führen, heißt es in einem Blogbeitrag der Forrester-Analysten Michele Pelino und Naveen Chhabra.

"Viele haben die Nase voll von den erheblichen Preissteigerungen, dem nachlassenden Support und den verpflichtenden Abonnierung von Softwarepaketen, von denen einige Module - etwa NSX oder Aria Suite/vRealize Suite - als Shelfware enden", schreiben die Marktforscher.

VMware hatte im vergangenen Jahr eine zweistellige Preiserhöhung für seine unbefristeten Kernlizenzen und den Support durchgesetzt, die dann im August 2022 in Kraft trat. Unter anderem stiegen die Preise für vSphere, vCloud, vSAN, NSX, vRNI und VCF um jeweils zehn Prozent.

Weiterer Preisanstieg nach Übernahme?

Die Kunden befürchten nun einen weiteren Preisanstieg, sobald Broadcom die Übernahme von VMware abgeschlossen hat. Das dürfte bald der Fall sein, beide Parteien warten nur noch auf die chinesischen Kartellbehörden, die ihre Zustimmung Berichten zufolge wegen geopolitischen Spannungen zwischen Washington und Peking ausgesetzt haben. Deadline für den im Mai 2022 vereinbarten Deal ist der 26. November.

Laut Forrester werden viele Kunden Alternativen zu den VMware-Produkten für Virtualisierung, Cloud-Management, End-User-Computing und hyperkonvergenten Infrastrukturen suchen - ungeachtet der Dominanz des Unternehmens in diesen Märkten. Jeder fünfte Kunde werde seinen Abnabelungsprozess einleiten und "fliehen".