PCs mit Druckerangebot attraktiver

Amstrad schnürt Paket mit PCs und Canon-Kleindrucker

12.07.1991

MÖRFELDEN-WALLDORF (CW) - Amstrad, in den letzten drei Jahren im PC-Geschäft nicht erfolgsverwöhnt, versucht, seine Laptops durch ein Bündelangebot mit Canons Bubble-Jet-Drucker "BJ-10e" attraktiver zu machen.

Zum Ende des fiskalischen Jahres (30.Juni 1990) mußte die englische Mutter, Amstrad Plc, wieder einige bittere Pillen schlucken. So wird man etwa 33 Millionen Dollar an nicht verkauften PCs abschreiben müssen. Außerdem entwickelte sich das nun abgelaufene zweite Halbjahr ebenfalls enttäuschend.

Englische Finanzanalysten sehen für diesen Zeitraum einen Verlust voraus, der sich zwischen 24,75 Millionen und 41,25 Millionen Dollar bewegen könnte. Damit würde ein gut Teil des Gewinns von 38,61 Millionen Dollar aus dem ersten Halbjahr wieder aufgefressen. Das englische Unternehmen warnte deshalb vorsorglich schon einmal vor enttäuschenden Zahlen für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr. Das von Alan Sugar gegründete Unternehmen nahm 1990 in Europa nur noch den 13. Platz unter den PC-Herstellern ein.

Die schleppenden PC-Verkäufe betreffen sowohl Amstrads höherwertige Rechner der 3000-Familie als auch die Low-cost-Produkte. Dabei scheint Sugars Produkten möglicherweise noch der Geruch mangelnder Zuverlässigkeit anzuhaften. 1989 hatte das Unternehmen für seine PCs der 2000-Linie eine Rückholaktion starten müssen, da sich Probleme mit Massenspeichern herausgestellt hatten.

Das Unternehmen führt die sinkenden Absatzzahlen allerdings auf den allgemein rückläufigen Trend in der PC-Industrie zurück und verweist in diesem Zusammenhang auf Unternehmen wie IBM, Compaq oder Olivetti.

Um das Angebot seiner Produkte attraktiver zu gestalten, vertreibt die deutsche Amstrad GmbH zwei Laptops, den "Alt-386SX" und den "Alt-286", im Rahmen einer Sonderaktion zusammen mit Canons Bubble-Jet-Drucker BJ-10e gebündelt. Der japanische Kleindrucker emuliert IBMs Proprinter, arbeitet, mit wiederaufladbaren Nickel-Cadmium-Akkus und besitzt im Schönschriftmodus eine Auflösung von 360 x 360 dpi (Dots per inch). Ein automatischer Papiereinzug ist optional erhältlich. Die beiden Laptops weisen ein hintergrundbeleuchtetes Display und Festplatten mit 20 oder 40 MB auf.

Der Kunde erhält beim Kauf des Paketangebotes den Drukker praktisch als Zugabe. Das Komplettpaket kostet mit 5550 Mark (für den 386SX-Rechner) beziehungsweise 4600 Mark (für das 286-Modell) soviel, wie der Kunde für die tragbaren PCs allein zu zahlen hätte.