Amdahl von BDM und IBM ueberboten Drei Unternehmen feilschen um den IT-Dienstleister DMR Group

20.10.1995

TORONTO (IDG) - Jetzt reissen sich gleich drei Unternehmen um den kanadischen IT-Dienstleister DMR Group Inc.: Neben Amdahl und dem Beratungs- und Servicehaus BDM International hat neuerdings auch IBM Canada ein Angebot zur Uebernahme des 2800-Mann-Unternehmens abgegeben.

Mit 157 Millionen kanadischen Dollar, deren Wert etwa dem der Deutschen Mark entspricht, liegt das IBM-Angebot 22 Prozent ueber der Offerte von BDM und 33 Prozent ueber der Summe, die Amdahl zuletzt bereit gewesen waere zu bezahlen, berichtet das "Wall Street Journal".

Damit hat sich vor allem fuer Amdahl die Situation voellig veraendert. Das Unternehmen war sich seiner Sache eigentlich sicher. "Lediglich eine marktgerechte Offerte ist noch erforderlich, dann steht einer Uebernahme nichts mehr im Wege", informierte die deutsche GmbH im September die Presse. Die Hauptanteilseigner von DMR hatten sich demnach bereits unwiderruflich verpflichtet, das Amdahl-Angebot anzunehmen. 36 Prozent der DMR-Anteile sind bereits im Besitz des Unternehmens.

Nun versucht IBM ueber einen Gerichtsbeschluss, den Inhabern von Class-A-Aktien, die pro Notiz ueber eine Stimme verfuegen, die Konvertierung ihrer Papiere in Class-B-Werte zu ermoeglichen, schreibt die "Financial Times". Class-B-Anteilen sind jeweils zehn Stimmen zugeordnet. Amdahl hatte zuvor 99 Prozent aller Class-B- und 15 Prozent der Class-A-Stimmen erhalten.

Sollte der Aktionaersbeschluss auf diesem Wege nochmals rueckgaengig gemacht werden koennen, ist das Rennen wieder voellig offen. IBM- Sprecher Mike Quinn betonte jedoch gegenueber dem "Wall Street Journal", dass Big Blue sein Angebot nicht mehr aufstocken wolle. BDM habe sich noch nicht festgelegt.