Zwei "Nur-Unix-Systeme" für den Low-end-Bereich

Amdahl schließt Performance-Lücke im Mainframe-Sektor

17.11.1989

WASHINGTON (IDG) - Die Amdahl Corp. hat in der letzten Woche begonnen, zwei neue Mainframes auszuliefern, die ihre Unix-Reihe nach unten abrunden. Sie sollen zwischen 730 000 und 1,3 Millionen Dollar kosten.

Beide Rechner, sowohl die Einprozessor-Maschine 7300-150 als auch der Zweiprozessor-Mainframe 7300-250 laufen ausschließlich unter UTS 2.0 Amdahls Version des AT&T Betriebssystem Unix System V Release 3.1.

Da UTS ebenfalls auf den größeren, IBM-kompatiblen Mainframes des PCM-Anbieters läuft, sei die Migration von der 7300 auf eine Amdahl 5890 oder 5990 problemlos durchführbar, erklärte der Hersteller.

Laut Bill Ferone, Amdahl-Vizepräsident im Bereich Unix-Systeme, sollen die neuen Maschinen eine Performance-Lücke

zwischen High-end-Workstations und Minicomputern unter Unix und Amdahls Mainframes 5890/5990 schließen.

Die neuen Rechner können Herstellerangaben zufolge mit bis zu 256 Megabyte Hauptspeicher und mit mehr als 1.6 Terra-Byte Plattenkapazität ausgerüstet werden. Der Einprozessor-Mainframe kann bei einer durchschnittlichen Antwortzeit von unter einer Sekunde bis zu 250 Anwender unterstützen. Der große Bruder kann 400 Benutzer versorgen.

Die 7300-Serie basiert auf den Mainframes M760 von Amdahl-Senior-Partner Fujitsu Ltd. Zwar behauptet der PCM-Anbieter, die Maschine substantiell verändert zu haben, aber bis jetzt hat er noch nicht erklärt, ob diese Veränderungen an der M760-Basis über die Unix-Befehlserweiterung hinausgehen.

Ferone führte aus, daß einige staatliche Organisationen die neuen Maschinen als File-Server in neuen Anwendungen oder als Ersatz für bereits existierende, kleinere File-Server einsetzen wollen. Auch werden die Rechner der 7300-Serie benutzt, um Migrationen technischer Anwendungen von überlasteten Minis durchzufahren. Der Rechner-Hersteller sagte, die neue 7300-Serie würde 40 bis 45 Prozent der Rechnerleistung der 5990-350 aufweisen und im Preis 45 Prozent unter dem der großen Maschinen liegen (siehe auch Seite 21).