Taktrate ist nicht alles

AMD will Abstand zu Intel verringern

06.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Intel-Rivale AMD stellte Top-Prozessoren vor und gibt Hinweise auf zukünftige Server-Chips.

Drei Jahre nach Einführung der "Athlon"-Prozessorfamilie bringt Advanced Micro Devices (AMD) mit dem "2400+" und "2600+" zwei neue Mitglieder auf den Markt. Die Bezeichnung der Bausteine richtet sich nicht wie bei Intel-Prozessoren nach den Taktraten (2 Gigahertz für den 2400+ und 2,133 Gigahertz für Modell 2600+), sondern soll die Ergebnisse eines internen Leistungstests widerspiegeln. Die Company ist offenbar überzeugt davon, dass die eigene Prozessorarchitektur auch bei niedrigeren Taktraten der des großen Konkurrenten überlegen ist.

Kürzlich fachte das AMD-Management eine Diskussion über die Aussagekraft von Prozessortaktraten an, die seiner Meinung nach die Kundschaft in die Irre führen könnten. AMD arbeitet deshalb innerhalb der "True Performance Initiative" zusammen mit anderen Industrievertretern an einem Messsystem, das die "wahre Leistung" eines Rechners aufzeigen soll. In den USA strengte jetzt eine Gruppe von PC-Benutzern eine Klage gegen Intel an. Sie zeigte sich verärgert darüber, dass ihnen vorgegaukelt worden war, Intels Pentium 4 sei leistungsstärker als der Bruder Pentium III und auch als AMDs Athlon. Der Klage wird von Industriebeobachtern wenig Chancen auf Erfolg gegeben, da die Branche nun mal mit Taktraten und nicht mit Benchmark-Zahlen arbeite.

Ende des Jahres will AMD eine 64-Bit-Variante des Athlon-Prozessors auf den Markt bringen ("Clawhammer"), der als Desktop-Prozessor vermutlich eine Taktrate von 2,5 Gigahertz mitbringen wird und damit langsamer ist als Intels neuester Pentium-4-Chip, der mit 2,8 Gigahertz getaktet ist. Anfang 2003 sollen dann mit der "Opteron"-Serie die Server-Varianten mit 64 Bit verfügbar sein. (kk)