PC-Hersteller kämpfen mit Lieferengpässen

AMD und Intel liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen

11.08.2000
MÜNCHEN (CW) - Intel und AMD bringen dieser Tage jeweils neue Prozessoren auf den Markt, die mit mehr als einem Gigahertz getaktet sind. Die Industrie kämpft derweilen mit der Knappheit an PC-Komponenten.

Der zweifache Punktsieger beim Run auf schnelle Prozessoren heißt Intel. Der Hersteller hat den Konkurrenten AMD sowohl beim Vorstellungstermin als auch bei der Leistung der neuen CPU knapp hinter sich gelassen. Intels am 31. Juli präsentierter Pentium III ist mit 1,13 Gigahertz getaktet, während es der Athlon von AMD "nur" auf 1,1 Gigahertz bringt. Der Herausforderer will den Baustein am 28. August der Öffentlichkeit vorstellen.

Die PC-Hersteller dürften sich in diesen Tagen allerdings weniger für Leistung und Preis interessieren als für die geplanten Liefermengen und -zeiten. Intel will eigenen Angaben zufolge das bekannte Einführungsmodell neuer CPUs beibehalten und die Produktion des Chips langsam bis zum Jahresende steigern. Anfangs sollen auch nur solche PC-Hersteller in den Genuss von Ware kommen, die das oberste Leistungssegment bedienen. Der Massenmarkt muss sich also noch gedulden und kann nur hoffen, dass Intel die Ankündigung wahr macht, die Produktion des schon existierenden Ein-Gigahertz-Prozessors in diesem Quartal nennenswert zu steigern.

AMD wittert offenbar die Chance zum Gewinn von Marktanteilen und will den neuen Athlon gleich von Anfang an in großen Stückzahlen bereithalten. Ein AMD-Sprecher versprach zudem, dass die Lieferungen der siebten Prozessorgeneration - zu der auch der neue Chip zählt - zwischen dem dritten und dem vierten Quartal auf 7,2 Millionen Stück verdoppelt werden sollen. Nicht zuletzt die kürzlich eingeweihte Chipfabrik in Dresden soll die Produktionssteigerung möglich machen.

Die derzeit angespannte Situation der PC-Hersteller wird auch für den Rest des Jahres anhalten. Nach Ansicht von Intel-Chef Craig Barrett sind allerdings nicht die Prozessorlieferanten daran schuld, sondern die Hersteller sonstiger PC-Bauteile.