Joint Venture soll Intel Paroli bieten

AMD und Fujitsu kooperieren im Flash-Markt

04.04.2003
MÜNCHEN (CW) - AMD und Fujitsu planen ihre bestehende Partnerschaft im Bereich Flash Memory zu erweitern und gründeten mit Fujitsu AMD Semiconductor Ltd. (FASL LLC) eine gemeinsame Firma.

Die Partner arbeiten auf dem Gebiet der nichtflüchtigen Speicherchips, die in Mobilgeräten eingesetzt werden, bereits seit 1993 zusammen. So wurden unter anderem im japanischen Aizu-Wakamatsu bislang Wafer für die Produktion der Memory-Bausteine gebaut. Kosten und Ertrag teilten sich beide Unternehmen. AMD erhält einen Anteil von 60 Prozent an FASL, während Fujitsu sich mit 40 Prozent begnügt. Das neue Unternehmen werde sich über sieben Standorte - unter anderem in Thailand, Malaysia und China - erstrecken, wovon fünf derzeit in Besitz von AMD sind. Das Hauptquartier und das Forschungszentrum des neuen Herstellers sollen im kalifornischen Sunnyvale entstehen - um die Ecke von AMDs Headquarter.

Die Company wird voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres den Betrieb aufnehmen und dann nach Intel der zweitgrößte Lieferant von Flash Memories sein. Als CEO wurde Bertrand Cambou bestellt, AMDs jetziger Chef der Flash-Speicher-Abteilung. Analysten beurteilen die Erfolgsaussichten der neuen Company unterschiedlich. Thomas Thornhill, Analyst bei UBS Warburg, glaubt, dass AMD mit dem Joint Venture nichts verdienen wird, weil sich Kosten und Erträge die Waage halten werden. AMD weist für das vierte Quartal einen Verlust von 854 Millionen Dollar aus. Adam Parker von Sanford C. Bernstein & Co. gibt sich ebenfalls skeptisch, da die Preise für Flash-Speicher auch in Zukunft sinken und die Fertigungskapazitäten insgesamt steigen werden. Nach Meinung von Jim Handy, Analyst bei Semico Research, hängt das Glück von FASL davon ab, wie sich die Preise entwickeln werden. Bislang konnten AMD und Fujitsu aus rechtlichen Gründen keine gemeinsamen Preise für ihre Produkte festlegen. Für die neue Company gelten diese Beschränkungen nicht. (kk)