Big Blue balanciert Einnahmen und Ausgaben

Alte Bios-Rivalen Phoenix und IBM arbeiten zusammen

18.12.1992

SAN MATEO (IDG) - Die IBM reduziert den eigenen Entwicklungsaufwand für PC-Bios und teilt sich die Arbeit mit der Phoenix Technologies Ltd. Ein Vertrag zwischen beiden Unternehmen sieht vor, daß Phoenix IBMs Bios-Lizenzen übernimmt und gegenüber Clone-Herstellern als Sublizenzgeber auftritt.

Seit 1984, als Phoenix ein IBM-kompatibles Bios entwickelt und damit den Clonern die Voraussetzung geschaffen hatte, Big Blues dominante Position im PC-Markt zu untergraben, waren die Armonker auf die Bostoner Company nicht gut zu sprechen gewesen.

Um aber eigene Entwicklungskosten zu sparen und für regelmäßige Einnahmen zu sorgen, hat sich IBM eines anderen besonnen. Dadurch, daß Phoenix demnächst Gebühren aus der Nutzung und Weitergabe von IBMs Bios-Lizenzen überweisen wird, kommt Big Blue überraschend zu Geld aus den Kassen der PC-Cloner. Weil die Unternehmen zudem eine Zusammenarbeit bei künftigen Bios-Entwicklungen vereinbart haben, kann IBM zugleich auf der Kostenseite sparen.

Das erste gemeinsame Bios-Produkt könnte sich im soeben für Anfang 1993 angekündigten "Green PC" von IBM finden. Keine Stellungnahme gaben die Unternehmen darüber ab, welche der IBM-Lizenzen Phoenix nutzen wird - zur Diskussion stünden C-Bios für ISA-Kompatible und A-Bios für Microchannel-Systeme sowie das VGA- und das XGA-Video-Bios. Phoenix machte keine Angaben, welche ihrer rund 200 Kunden Interesse gezeigt hätten, über Phoenix das IBM-Bios zu nutzen.