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Altavista streicht 160 Stellen und ernennt einen neuen CEO

18.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der in Bedrängnis geratene Suchmaschinenbetreiber Altavista hat aus Kostengründen die Zahl der Arbeitskräfte um 30 Prozent reduziert. Mit der Entlassung von 160 Angestellten verfügt die US-Company jetzt noch über 340 Mitarbeiter. Eine Reihe der Kündigungen erfolgte in dem Bereich Preisvergleichsdienste, den Altavista vor kurzem abschaffte. Das Unternehmen hatte bereits Anfang des Jahres rund 200 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt (Computerwoche online berichtete).

Gleichzeitig ernannte Altavista knapp ein Jahr nach dem Rücktritt von CEO Rod Schrock mit James Barnett einen neuen Firmenchef. Der ehemalige Präsident von Myfamily.com muss sich nun mit den Erblasten seines Vorgängers auseinander setzen. Nach Aussage des neuen CEO leidet Altavista noch immer unter den Folgen einer schwerwiegenden Entscheidung gegen Ende 1999. Damals entschlossen sich die Betreiber, ihre Website in ein Content-reiches Internet-Portal umzuwandeln, um mit Anbietern wie Yahoo in Konkurrenz zu treten. Der Versuch scheiterte und verursachte hohe Kosten. Gleichzeitig liefen neue Suchmaschinen wie Google Altavista den Rang ab. So rutschte das Portal laut Jupiter Media Metrix in der Rangliste der am meisten besuchten Webseiten von Platz 14 auf Platz 50.

Altavista führt das schlechte Abschneiden auf eine vor kurzem getroffenen Entscheidung zurück, kostspielige Partnerprogramme mit anderen Websites wie Yahoo wieder zu streichen. Barnett will sich nach eigenen Angaben aber weniger um ein besseres Ranking in der Liste der führenden Websites kümmern, sondern sich darauf konzentrieren, das Geschäft in die Rentabilität führen. Auf eine Zeitspanne, innerhalb derer Altavista den Break-even schaffen soll, legte er sich jedoch nicht fest.