Vor vier Jahren liefen bei der Rheinland Versicherung die Kernanwendungen in den Bereichen Komposit- und Lebensbestandsführung, Schadenbestandsführung, Provisionierung und anderen Back-Office-Systemen wie Data Warehouse und Rechnungswesen auf verschiedenen heterogener Plattformen. Um die Komplexität zu verringern und die Unterhaltskosten zu senken, beschloss das Unternehmen, den Anwendungspark zu konsolidieren und in eine neue IT-Welt zu überführen.
Kernanwendungen auf Oracle
Dabei konnte Erich Pfeifer, Bereichsleiter IT und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung, jedoch nicht auf der grünen Wiese beginnen. So setzt die in Neuss beheimatete Versicherungsgruppe für die KFZ-Bestandsführung seit 1998 das plattformunabhängige und spartenübergreifende Bestandsführungs- und Informationssystem Icis (Insurance Company Information System) von Debis, heute T-Systems ein. Zudem hat der mittelständische Versicherer diese Basissoftware über die Jahre stark an seine Bedürfnisse angepasst und weiterentwickelt. Gleiches gilt für das neue Bestandsführungssystem im Bereich Lebensversicherungen, das im Jahr 2002 vom Schweizer Versicherungskonzern Generali zugekauft wurde. Beide Kernanwendungen basieren auf Oracle-Datenbanken.
Zahlreiche Altanwendungen
Dem steht eine Vielzahl gewachsener Altanwendungen wie die SHU-Bestandsführung (Verwaltungssystem für Sach-, Haftpflicht- und Unfallversicherungen) gegenüber, die unter IBMs Mainframe-Betriebssystem VM/ VSE auf Basis einer hierarchischen Datenbank und der Anwendung von Cics und Cobol betrieben werden. "Bei der Konsolidierung der Hardwareplattformen standen wir vor der Wahl, eine Unix-Plattform beispielsweise von HP oder Sun einzuführen oder aber den Schritt zu einem IBM-Großrechner der z-Serie unter Linux zu wagen", erinnert sich Pfeifer an die Entscheidungsphase im Jahr 2003.