Erfolgschance für CIOs

Alignment bringt Geld

19.01.2007
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Die Abstimmung zwischen IT und Business hat einen "Return on Investment". Aber wie lässt sie sich erzielen?

Ein CIO, der seine Erfolgschancen erhöhen will, muss seine IT-Aktivitäten mit den Geschäftszielen in Einklang bringen. Ob diese Ziele nun Wachstum, Auf- und Ausbau der Marke oder Eintritt in neue Absatzmärkte heißen: Alignment bringt Geld. Diese These belegte die US-amerikanische computerwoche-Schwester "CIO" mit den Ergebnissen ihrer jährlichen Anwenderbefragung "State of the CIO". Dazu analysierte sie die Antworten von 568 aus ihrer Leserschaft rekrutierten IT-Chefs.

38 Prozent der CIOs, die sich eigenen Angaben zufolge das Alignment auf die Fahnen geschrieben haben, waren überzeugt, dass die IT in ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil schaffe. Vom Rest der Befragten wollten das nur 23 Prozent für sich reklamieren. Allerdings befinden sich der Studie zufolge nur etwa 20 Prozent der CIOs im seligen Zustand des Alignment. Die anderen 80 Prozent haben ein Problem, so Albert Segars, Professor für Technologie-Management an der Kenan-Flagler Business School, die zur Universität von North Carolina gehört: Sie schwebten "verloren im Weltall".

Reden ist Gold

Aber was muss der CIO tun, um "angekoppelt" zu sein oder zu werden? Zunächst einmal handelt es sich dabei nicht um eine technische Fertigkeit, sondern um eine soziale Kompetenz. Wie Laurie Orlov, Vice-Präsidentin und Direktorin bei Forrester Research, erläutert, hängt die Abstimmung zwischen den IT-Prozessen und der Geschäftsstrategie deshalb wesentlich davon ab, wie gut der CIO mit seinen Kollegen auf der Vorstandsebene kommuniziert: "Er muss fähig sein, alles darzustellen, was die IT tut - und warum das wichtig für die Business-Strategie ist."

Business-Hintergrund ist hilfreich

Ein IT-Chef mit Business-Erfahrung tut sich leichter, die Sprache des Geschäfts zu sprechen. Wie Orlov bestätigt, ist ein starker Business-Hintergrund typisch für die CIOs, die ihre IT eng an den strategischen Unternehmenszielen ausrichteten. Auch die Anwenderbefragung legt das nahe. Neun Prozent der CIOs aus der Alignment-Fraktion hatten zuvor eine Position außerhalb der IT bekleidet, während das in der Vergleichsgruppe nur drei Prozent von sich sagen konnten. Diese Werte mögen auf den ersten Blick vernachlässigbar erscheinen. Aber Orlov und Professor Segars sehen hier einen Trend: Immer mehr CIOs werden künftig aus den Fachbereichen erwachsen oder bekommen neben ihrem Job die Leitung anderer Geschäftseinheiten angetragen.