IIG prognostiziert Bildschirmtextlawine:

Aktives Beobachten als Gebut der Stunde

13.01.1984

GRAZ (apa) - Eine Bildschirmtextlawine könnten die in Österreich installierten 90000 Personal Computer auslösen, sofern sie Btx-tauglich würden. Derzeit sei außer Mupid jedoch keine geeignete Grafik auf dem Markt erhältlich, erklärte letzt der "Mupid-Vater" Hermann Maurer, Professor am Institut für Informationsverarbeitung Graz (IIG).

Nach der Entscheidung der österreichischen Post über den endgültigen CEPT-Standard werde es verschiedene Anbieter geben, die neben der Raster- auch Geometrie-Grafik beherrschen, sagte Maurer. In Florida laufe gegenwärtig ein Experiment von Knightridder mit Benutzer-Endgeräten von AT&T auf Cept-2-Basis, das eine harte Konkurrenz zum österreichischen Mupid werden könne.

Maurer rechnet damit, daß in der ersten Jahreshälfte 1984 von der Post rund 2000 Btx-Anschlüsse mit Mupid-1-Endgeräten ausgestattet werden und die weitere Ausnützung der Grundkapazität von 4000 Teilnehmern in der zweiten Jahreshälfte, nach der Umstellung auf CEPT und mit Mupid-2-Endgeräten erfolgen wird. Genaue Prognosen über die Entwicklung von Btx könne man erst Ende 1984 wagen. Für 1985 sieht er 15 000 Teilnehmer als durchaus realistisch an. Auch Anton F. Gatnar, Präsident der Btx-Anbieter Vereinigung (BAV) sieht 1984 als "weiteres Jahr des Pilotversuchs" an. "Aktives Beobachten", ohne größere personelle und anlagemäßige Investitionen, sei das Gebot der Stunde bei diesem neuen Medium, meinte Gatnar.