Im Oktober fällt die Entscheidung über die Zukunft von AEG Olympia

"AEG Olympia ist zu klein, um wettbewerbsfähig zu sein"

11.10.1991

MÜNCHEN (CW/hp) - Die Daimler-Benz-Tochter AEG möchte sich aus dem Bereich Büro- und Kommunikationstechnik, der zum Großteil von der AEG Olympia bei Wilhelmshaven repräsentiert wird, zurückziehen. Die Vorschläge des niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder, durch "unternehmerische Mitverantwortung" das Werk in Wilhelmshaven zu retten, stießen bei der Konzernmutter Daimler-Benz allerdings auf Skepsis.

Momentan wird noch mit zwei ausländischen Unternehmen über eine mögliche Übernahme von Teilen der AEG Olvmpia verhandelt. Eine Entscheidung soll noch im Oktober dieses Jahres fallen. Auch bei erfolglosen Verhandlungen möchte AEG sich von der ertragsschwachen Tochter lösen. "AEG Olympia ist im Bereich Büro und Kommunikationstechnik zu klein, um wettbewerbsfähig zu sein", erklärt ein AEG-Sprecher.

Zu einem Gespräch über die Zukunft des Werks bei Wilhelmshaven haben sich Schröder, Daimler-Chef Edzard Reuter und der Vorstandsvorsitzen de der AEG, Ernst Stöckl, getroffen. Die niedersächsische Regierung hatte sich zur Teilfortführung des Olympia-Werkes bei Wilhelmshaven bereiterklärt. Inzwischen werden Gespräche über die Zukunft zwischen Konzernleitung und der niedersächsischen Regierung geführt. Auch hier soll noch im Oktober eine Entscheidung getroffen werden.

Zu den Plänen des Ministerpräsidenten meldet Daimler-Benz allerdings Kritik an. Konzernsprecher Matthias Kleinert verwies laut "dpa" auf "Zweifel gegenüber der Seriosität des Vorgehens von Schröder, die von der Öffentlichkeit und von der Belegschaft aufkamen".