Briefe automatisch sortiert:

AEG-Anlage für 100 000 Briefe pro Stunde

25.02.1983

FRANKFURT (pi) - Die größte automatische Briefsortieranlage Europas wurde jetzt bei der Oberpostdirektion in Frankfurt installiert. Sie wurde von der AEG-Telefunken, Frankfurt, geliefert und hat einen Wert von 15 Millionen Mark.

Die Anlage kann einer AEG-Presseinformation zufolge 100 000 Briefe in der Stunde verarbeiten. Der Anschriftenleser sucht auf dem Brief oder der Postkarte die Adresse und liest die beiden letzten Zeilen, wobei pro Brief etwa eine fünfzigtausendstel Sekunde benötigt wird. Das Lesegerät kann sowohl Groß- und Kleinbuchstaben als auch Ziffern und Sonderzeichen aller in der Bundesrepublik gängigen Schreibmaschinenschrift lesen. Zusätzlich vergleicht es, ob der gelesene Ortsname mit der Postleitzahl übereinstimmt und korrigiert ihn gegebenenfalls. Korrekte Ortsangaben werden von einem Computer in einen Code umgesetzt und auf den Brief aufgedruckt. Dazu werden von einem Tintenstrahldrucker Strichkombinationen auf den unteren Teil des mit einer Geschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde vorbeilaufenden Briefes gedruckt.

In der folgenden Verteilmaschine werden diese Strichkombinationen durch ultraviolettes Licht abgetastet. Ein Computer wertet die Signale aus und steuert daraufhin die Weichen der Maschine, um die Briefe in die richtigen Verteilfächer zu lenken. In Frankfurt bewältigen vier solche Verteilmaschinen mit je 140 Fächern stündlich bis zu 160 000 Briefe. Briefsendungen, die das Lesegerät nicht erkennt, werden manuell kodiert. An 20 Arbeitsplätzen werden die Postleitzahlen gelesen und dann über eine Tastatur in den Rechner eingegeben.

Informationen: AEG-Telefunken, Theodor-Stern-Kai 1, 6000 Frankfurt 70, Tel.: 06 11/600-41 35.