Schneller und weiter

ADSL2+ beschleunigt im Download auf 25 Mbit/s

24.01.2003
FRAMINGHAM (IDG) - Unter den Bezeichnungen ADSL2 und ADSL2+ hat die International Telecommunication Union (ITU) eine neue Standardfamilie für die asymmetrische Digital Subscriber Line (ADSL) verabschiedet. Die neuen Zugangsverfahren warten unter anderem mit höheren Bandbreiten und Reichweiten auf.

Neue Hochgeschwindigkeits-Dienste können demnächst Carrier und Internet-Service-Provider auf Basis der ITU-Standards G.992.3, G.992.4 sowie G.992.5 anbieten. Zu den Verbesserungen zählen unter anderem höhere Download-Raten für die Verbindung von der Vermittlungsstelle zum User. ADSL2 soll hier bis zu 12 Mbit/s bieten, während mit ADSL2+ sogar maximal 25 Mbit/s möglich sind. Mit dem heute gebräuchlichen ADSL sind höchstens 8 bis 10 Mbit/s realisierbar - und das auch nur, wenn die Telefonleitung nicht zu lang ist. Ein Punkt, an dem die Entwickler ebenfalls nachgebessert haben. Bei ADSL2+ sollen die hohen Transferraten über eine Entfernung von ungefähr 1500 Metern möglich sein. In Sachen Upload, also vom Endkunden zur Vermittlungsstelle, schalten die neuen Standards ebenfalls den Turbo zu. Ein "All-Digital-Modus" nutzt das untere Frequenzspektrum, das normalerweise für die Telefonie reserviert ist, für den Upload. Ein Kniff, der zusätzlich 256 Kbit/s bringt.

Um die hohen Download-Bandbreiten auch in der Praxis garantieren zu können, sehen die neuen Standards auch verbesserte Diagnosefunktionen vor. In Echtzeit kann ein Carrier so die Telefonleitung auf ihre Signalgüte und eventuelle Störeinstrahlungen überprüfen. Diese Informationen erlauben es den Carriern, ohne die heute üblichen Einzelmessungen Aussagen darüber zu treffen, ob sich die Leitung für höhere Datenraten eignet. Zudem, so Peter LeBlanc, einer der Direktoren des DSL-Forums, habe man bei den Standards auf eine bessere Interoperabilität geachtet, um das Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten zu vereinfachen. In der Vergangenheit kam es oft vor, dass DSL-Modem und Vermittlungsstellen-Equipment vom gleichen Hersteller sein mussten, damit ADSL überhaupt funktionierte.

Nachgebessert haben die Standardisierungsgremien auch in Sachen Voice over DSL. Channelized Voice over DSL (CVoDSL) erlaubt es nun, mehrere Telefonate transparent über eine DSL-Verbindung abzuwickeln. Ein Verfahren, mit dem Carrier nun in der Lage sind, Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung und mehrere Telefonverbindungen über eine einzige Telefonleitung zu realisieren. Die Anwender, so DSL-Mann LeBlanc, werden von den neuen Services wohl gegen Jahresende profitieren, denn ADSL2- und ADSL2+-Equipment soll noch 2003 auf den Markt kommen. (hi)