US West will Standard nicht abwarten

ADSL-Konsortium muß noch viele Hindernisse überwinden

13.02.1998

Das Ziel des von Microsoft, Intel und Compaq initiierten Konsortiums, bis zum Oktober einen Standard für eine Light-Version von Asymmetric Digital Subscriber Line (ADSL) zu verabschieden, setzt die Einhaltung eines straffen Zeitplans voraus. Bis Weihnachten wollen die Mitglieder einen PC mit integriertem ADSL-Service vorstellen. Doch nicht alle teilen diesen Optimismus: Weihnachten 1998 als realistischer Liefertermin scheide aus, meint die Dataquest-Analystin Lisa Pelgrim. Auch Weihnachten im Jahr darauf anzustreben, ist ihrer Ansicht nach sehr optimistisch.

Als Hindernisse gelten beispielsweise die begrenzte Reichweite von ADSL sowie das getrübte Vertrauen in die Innovationsfähigkeit der Baby Bells, die ja in ihren Netzen auch spezielle Geräte installieren müßten. Bevor die angestrebten 1,5 Mbit/s downstream Realität werden, steht also noch ein weiter Weg bevor.

Die Telefongesellschaft US West jedenfalls will nicht so lange auf den Standard für ADSL Light warten. Noch für Juni 1998 plant sie eine großflächige Installation von DSL-Diensten. Angefangen mit Phoenix, sollen insgesamt 40 Städte abgedeckt werden. US West verwendet nichtstandardisierte DSL-Hardware von Netspeed Inc. Allerdings halten sich beide Firmen ein Hintertürchen offen: Netspeed verspricht Upgrades zu welchem Standard auch immer, und US West will den Support auch für Kunden fortsetzen, die ein unstandardisiertes Modem kaufen.