"Offensive Verteidigung" soll Zukunft sichern:

Adobe lizenziert seine Font-Bibliothek

07.04.1989

SAN FRANZISKO (IDG) - Als Reaktion auf die zunehmende Konkurrenz im Geschäft mit DTP-Zeichensätzen hat Marktführer Adobe bekanntgegeben, seine Buchstaben-Bibliothek zukünftig in Lizenz auch anderen Anbietern zugänglich zu machen.

Die Mitstreiter auf diesem Marktsegment hatten den Anwendern kürzlich versprochen, eine offene Font-Bibliothek anzubieten, die mehr als die 300 Schrifttypen umfaßt, die Adobe im Programm hat.

Die Lizenzverträge zwischen Adobe und Unternehmen wie Varityper, Compugraphic und Monotype bringen den Anwendern den Vorteil, demnächst aus einem wesentlich größeren Angebot an Schriftvariationen wählen zu können und nicht an einen Hersteller - wie bisher vor allem an Adobe - gebunden zu sein.

Der Font-Marktführer selbst gibt die Nachfrage der Benutzer als Grund für die Entscheidung an. Nach Angaben eines Sprechers sei der Markt schneller expandiert, als man jemals erwartet hätte; eine zunehmende Konkurrenz im Markt sei nicht ausschlaggebend gewesen. Branchenkenner bescheinigen Adobe trotz dieser Wende, nach wie vor Marktführer in Sachen Desktop-Publishing zu sein. Auch Postscript bleibt nach ihrer Einschätzung vorerst weiterhin die Standardsprache im DTP.