Enterprise Application Integration

Active Works 4.0 beschleunigt Kopplung von Anwendungen

14.01.2000
MÜNCHEN (CW) - Seit Anfang des Jahres hält Active Software aus Santa Clara, Kalifornien, "Active Works 4.0" bereit. Die Lösung soll die Integration unterschiedlicher Standardsoftware-Anwendungen vereinfachen und beschleunigen.

Die Integration von Datenbanken, Mainframe- und Client-Server-Anwendungen verschlingt rund ein Drittel der IT-Budgets von Unternehmen. Besonders hoch sind zudem die Anforderungen an E-Business-Lösungen. Hier ist es sinnvoll, Back-Office- und Front-Office-Systeme zu koppeln, um zwischen der Erfassung der Aufträge etwa im Internet und der Bereitstellung der Waren einen Bruch des Informationsflusses zu vermeiden. Anbieter von Enterprise-Application-Integration-(EAI-)Lösungen wie Active (www.activesw.com) versprechen mit vorgefertigten Adaptern hier eine Erleichterung.

Das 1995 gegründete Active gilt in dem recht jungen Markt der EAI-Anbieter mittlerweile als alter Hase (siehe CW 32/99, Seite 15) und zählt mehr als 130 Kunden weltweit. Dazu stehen über 50 Programmiersprachen-, Applikations-, Mainframe- und Datenbankadapter zur Verfügung. Verbindungsstücke existieren unter anderem für die ERP-Lösungen von Baan, SAP, Oracle, Peoplesoft, die Kunden-Management-Produkte von Clarify, Siebel und Point sowie für Sprachen wie XML, HTML und C/C++.

Neben der Verknüpfung von Anwendungen lassen sich mit Active-Tools zusätzlich Geschäftsprozesse ("Interactions") entwerfen, die von den vorhandenen Systemen bisher nicht abgedeckt sind. Um diese Abläufe mit Daten und Anwendungslogik zu füttern, können die installierten Systeme über Schnittstellen-Adapter angekoppelt werden. Dabei verbindet die Active-Prozesslogik virtuell die installierten Lösungen: Die Daten und Programme verbleiben in den führenden Systemen, und mittels Active-Logik entsteht eine neue Anwendung.

Zu Active Works 4.0 gehören die Bausteine "Visual Integrator", das "Active Software Development Kit" (ADK) sowie die genannten Interactions und Adapter. Mit Hilfe des grafischen Visual Integrators lassen sich Interactions kreieren und verbinden.

Daneben stehen vier Typen von Java-basierten Adaptern zur Verfügung, die in ihrer Dynamik variabel sind. Es kann also flexibel entschieden werden, wie viel von der Funktionalität des Verbindungsstücks während der Kompilierung und wie viel zur Laufzeit zur Verfügung gestellt wird. Die Bandbreite geht von statischen über konfigurierbare bis hin zu programmierbaren Adaptern. Neu hinzugekommen sind mit der Version 4.0 die "Intelligent Adapter". Diese sind in der Lage anwendungsspezifische Prozesse selbst zu handhaben, die zuvor über den "Active Message Broker" ausgeführt wurden. Für die Adapterentwicklung können Anwender auf das ADK zurückgreifen.

Die Kosten für EAI-Produkte sind allerdings nicht zu unterschätzen. So schlägt Active Works 4.0 mit stolzen 75 000 Dollar zu Buche. Die Preise variieren je nach Komplexität und Größe des jeweiligen Projekts. Fachleute empfehlen daher dringend, die Investitionen in EAI-Tools mit anderen Möglichkeiten der Integration wie Schnittstellen-Programmierung (APIs) und Batch-Übertragung zu vergleichen. Doch sollten dabei auch die Qualität der Kopplung (online, offline, Echtzeit, asynchron, synchron etc.) sowie die Kosten für die Wartung berücksichtigt werden. Hier haben EAI-Verbindungen die Nase vorn, da der Hersteller für die Aktualität der Interfaces sorgt.