Portierung von Carbon auf Cocoa wird aufwendig

64-Bit-Photoshop kommt zuerst für Windows

04.04.2008
Adobe wird das nächste Photoshop "CS4" zunächst nur für Windows auch in einer 64-Bit-Variante anbieten.

Das sagte Senior Product Manager John Nack gegenüber unseren US-Kollegen von der "Macworld". Grund dafür ist Apples auf der letztjährigen Entwicklerkonferenz WWDC angekündigte Entscheidung, keine 64-Bit-Version der Programmierumgebung "Carbon" mehr anzubieten. Adobe hat die meisten seiner Anwendungen bisher in Carbon gepflegt und muss sie nun auf das OS-X-native "Cocoa" portieren, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Eine Ausnahme ist die Neuentwicklung "Photoshop Lightroom", die bereits in Cocoa geschrieben und daher auch voll 64-Bit-fähig ist.

Nack wehrt sich übrigens gegen Vorwürfe, Adobe hätte den Wechsel von Carbon zu Cocoa früher vollziehen sollen. Zwar glaube mancher, das Software in Cocoa geschrieben sein müsse, um als Mac-Applikation ernst genommen zu werden, aber "Apples Finder ist in Carbon geschrieben", so der Adobe-Mann.

Ohnehin sollte man aus Sicht Nacks den Mehrwert einer 64-Bit-Version von Photoshop nicht überschätzen. Profitieren würde davon vor allem Kreative, die mit Dateien hantierten, bei denen für Photoshop mehr als 4 GB Arbeitsspeicher allokiert sei. "Wenn Sie ein Web-Designer sind, der Dateien herumbewegt, werden Sie kaum einen Unterschied bemerken", so Nack. "Wir wollen 64-Bit nicht mit Erwartungen überhypen, die dann nicht erfüllt werden." (tc)