Dauerthema Datensicherung

6 Gründe, warum Storage nervt

24.06.2013
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Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.
Datensicherung war schon immer unbeliebte Pflicht. In Zeiten von Big Data und Mobility wird sie endgültig zum Stressfaktor, so eine aktuelle Untersuchung.

Bigger, faster, more: So könnte man die Lage an der Storage-Front in den vergangenen Jahren zusammenfassen. Und die kriegerische Diktion ist hier ganz bewusst gewählt: Verantwortliche haben jeden Tag mehr den Eindruck, gegen eine Übermacht anzukämpfen, die sich im Stile von Zellteilungen vermehrt.

Der rasante Zuwachs betrifft nicht nur anschwellende Datenmengen, sondern auch die Anzahl der Regularien und Gesetze bezüglich Schutz, Aufbewahrung und Verfügbarkeit. Geplante Downtime um Probleme zu fixen? Gehört längst der Vergangenheit an, weil die vielen mobilen Nutzer mit ihren selbstgekauften Tablets immer und von überall zugreifen wollen.

Hinzu kommt, dass die Budgets für das Administrieren von Daten bestenfalls gleich geblieben, häufig auch gesunken sind. All das hat dazu geführt, dass der Druck auf die Verantwortlichen immer größer wird, immer mehr Kreativität gefragt ist, um mit diesem Do-more-with-less fertig zu werden.

Im Mai 2012 hatte der Computerhersteller Dell Forrester Consulting damit beauftragt, die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen bei der Datensicherung zu analysieren. Einbezogen wurden dabei nicht nur Storage-Mitarbeiter von Dell, sondern weltweit auch 839 IT-Entscheider, Storage, Administratoren und Business-User auf Executive-Level.

Ziel war es, die Hypothese zu testen, dass ein wirrer und ineffizienter Storage Management-Prozess schnelles Reagieren auf Business-Anforderungen verhindert. Dass Datensicherungsprozesse insgesamt durch die drastisch gewachsene Komplexität ein Quell der Unzufriedenheit mit viel Optimierungsbedarf sind.

Die Mehrheit der Storage-Admins, so ein Ergebnis der Befragung, verschwenden nach eigener Auffassung viel Zeit durch ineffiziente Prozesse und unzureichende Automatisierung. Unternehmen wünschen sich simplere Sicherungstechnologien und mehr Automatisierung. Abgesehen von dieser allgemeinen Feststellung liefert die Studie aus Sicht von Forrester sechs Erkenntnisse zum Istzustand und zu Verbesserungschancen in der Datensicherung.

1. Die Systeme sind zu Komplex

Beklagt wird dieses Problem vor allem, weil aus der Komplexität hohe Betriebskosten resultieren und weil zu viele gut Bezahlte Fachleute zu viel Zeit durch sie verplempern. Unbefriedigend ist das auch deshalb, weil zugleich der strategische Beitrag des Storage schwer zu quantifizieren ist.

2. Storage ist eine Innovationsbremse

Nach Ansicht vieler IT-Manager ist Storage eine saure Pflicht, die aber kaum einen echten Beitrag zur Umsetzung der strategischen Unternehmensziele leisten kann. Storage sollte so aufgestellt sein, dass sie wichtige Prozesse unterstützt statt zu bremsen.

3. Admins fehlt die Zeit für Strategien

Um die Storage-Abteilung (siehe Punkt 2) fokussierter und strategischer aufstellen zu können, bräuchte es Admins, die Zeit für entsprechende Überlegungen haben. Das ist aber nicht der Fall. Wie Forrester in seinem Report schreibt, reichen die Kapazitäten in der Praxis gerade aus, "damit die Lichter nicht ausgehen und die Basisaufgaben bewältigt werden können." Vereinfachung und Automatisierung würde jene Zeit freisetzen, die man - zum Beispiel - zur Planung von Vereinfachung und Automatisierung braucht.

4. Unternehmen würden mehr bezahlen

Jedenfalls gilt das dann, wenn die Storage-Systeme dadurch einfacher und preiswerter zu managen sind. Performance und Verfügbarkeit sind den Verantwortlichen generell wichtiger als der Anschaffungspreis, gleichzeitig werden niedrige Maintainance-Kosten eine immer größere Rolle spielen, glaubt Forrester.

5. Alles aus einer Hand

Viele der Befragten sehen Vorteile darin, Storage- und andere Data-Center-Lösungen aus einer Hand zu kaufen. Das senkt nicht nur die Preise, es erleichtert auch das Management und schafft Synergien.

6. Gefragt sind Innovationen

Admins und andere Verantwortliche, so die sechste Erkenntnis der Forrester-Untersuchung, sind durchaus bereit, neue, innovative Lösungen auszuprobieren, neue Software zum Beispiel oder neue Lizenzmodelle. Beliebt sind hier wie schon beschrieben Modelle, die niedrige Unterhaltskosten versprechen.

Zusammenfassend stellen die Analysten von Forrester fest, dass aus Sicht der befragten Storage-Experten der technische Fortschritt auf diesem Gebiet zu langsam abläuft, langsamer zum Beispiel als bei anderen Data Center-Themen. Außerdem seien Storage-Experten ausgesprochen schwer zu finden, zumal die Ansprüche an deren Skills durch die gewachsene Komplexität heute viel höher seien als noch vor wenigen Jahren. (mhr)