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482 weitere Tauschbörsennutzer verklagt

23.06.2004

Der Verband der amerikanischen Musikindustrie RIAA hat Klage gegen weitere 482 Nutzer von Musiktauschbörsen eingereicht. Damit erhöht sich die Zahl der in den USA seit September 2003 angeklagten Anwender auf 3429. Allerdings kämpft der Verband wie bereits bei einer im Mai gestarteten Prozesswelle (Computerwoche.de berichtete) gegen Nutzer, von denen bislang lediglich die Internet-Adressen bekannt sind. In der "John Doe" genannten Verfahrensweise müssen die Anwälte gesondert und notfalls mit weiteren Klagen an die Internet-Provider herantreten, damit diese die zu den IP-Adressen gehörenden Namen verraten.

Bislang wurden in den USA alle bis auf zwei Verfahren außergerichtlich niedergelegt. Zu einem Urteil ist es erst in einem Prozess gekommen. Der Beklagte musste wegen illegalen Tauschs von fünf Musikstücken 3750 Dollar Schadensersatz zahlen.

In Deutschland wurde Anfang Juni ein 22-jähriger Nutzer des Peer-to-Peer-Dienstes Kazaa zu einer Geldstrafe von 400 Euro verurteilt. Er gestand vor dem Amtsgericht Cottbus ein, 272 urheberrechtlich geschützte Lieder zur Verfügung gestellt zu haben. Die Schadensersatzforderung des Bundesverbandes der Phonografischen Wirtschaft (IFPI) belief sich auf 8000 Euro (Computerwoche.de berichtete).

Ebenfalls Anfang Juni wurden bei einer Hausdurchsuchung in der Nähe von Stuttgart Rechner eines 57-jährigen Lehrers beschlagnahmt, auf denen nach Angaben der Ermittler mehrere tausend Musiktitel gespeichert waren. Auch er einigte sich mittlerweile außergerichtlich mit der IFPI und zahlt 10.000 Euro Schadensersatz. (lex)