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Accenture erhält Zuschlag für Homeland-Security-Deal

02.06.2004

Beim Wettkampf um einen der größten IT-Service-Deals konnte ein Konsortium unter der Führung von Accenture die Konkurrenz um Lockheed Martin und CSC ausbooten: Das Beratungshaus soll als Generalunternehmer für das US-Ministerium für Innere Sicherheit (Homeland Security) im Rahmen des Projekts "US-Visit" biometrische Grenzkontrollen einrichten und betreiben. Accenture kooperiert dabei mit etwa 30 IT- und Rüstungsfirmen, darunter Dell, Raytheon und Titan. Das Unternehmen selbst ist unter anderem für die Überprüfung der bisherigen Lieferanten, Ausschreibungen und die Vergabe neuer Aufträge zuständig. Die Vereinbarung hat ein Volumen von mindestens zehn Millionen und maximal zehn Milliarden Dollar. Die Laufzeit beträgt zunächst fünf Jahre, mit einer Option auf weitere fünf

Jahre.

US-Visit ist Teil der verschärften Sicherheitsmaßnahmen, die im Zuge der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA eingeführt wurden. Seit Anfang Januar werden dazu an mehreren großen Flug- und Seehäfen biometrische Daten von visa-pflichtigen USA-Besuchern, zum Beispiel Fingerabdrücke oder digitale Fotos, erfasst. Mit Hilfe der Systeme soll Personen, die krimineller oder terroristischer Aktivitäten verdächtigt werden, die Einreise in die USA verwehrt werden. Daneben überprüfen die Behörden mit US Visit, ob die im Visa vorgegebene Aufenthaltsfrist eingehalten wird.

Laut Angaben des US-Ministeriums für Innere Sicherheit wurden bislang mit Hilfe der Überwachungssysteme an 115 US-Flughäfen und 14 Seehäfen 4,5 Millionen Menschen überprüft. Dabei sei mehreren Verdächtigen die Einreise verwehrt worden, etwa 500 mutmaßliche Straftäter wurden festgenommen. Bis Ende 2005 sollen alle rund 400 Grenzübergänge der USA mit den Systemen ausgestattet sein. (mb)