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Red Hat füllt seine Kriegskassen

13.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um seine Wachstumspläne zu finanzieren, hat der Linux-Distributor Red Hat am gestrigen Montag eine Wandelanleihe im Wert von 600 Millionen Dollar ausgegeben. Mit der Maßnahme steigen die Barmittel der Company aus Raleigh, North Carolina, auf knapp eine Milliarde Dollar. Das Geld soll unter anderem für Übernahmen und die weitere Expansion verwendet werden, teilte Red Hat mit. Der in den USA marktführende Linux-Distributor steht unter Zugzwang, nachdem Konkurrent SuSe Anfang November 2003 von Novell aufgekauft wurde. Bereits Ende Dezember hatte Red Hat den Speichersoftwarehersteller Sistina für rund 31 Millionen Dollar in Aktien übernommen. Die Linux-Company plant, Sistinas Produktportfolio in den Open-Source-Bereich zu überführen. Erste Anwendungen sollen bereits in der ersten Hälfte dieses Jahres erscheinen (Computerwoche online berichtete)

Ursprünglich hatte Red Hat lediglich die Ausgabe von Schuldverschreibungen in Höhe von 500 Millionen Dollar vorgesehen. Nachdem das Angebot bereits bei der Preisfindung am Donnerstag stark überzeichnet war, entschied sich das Unternehmen, weitere Titel im Wert von 100 Millionen Dollar zu platzieren. Die Laufzeit der Anleihe beträgt 20 Jahre und wird mit 0,5 Prozent pro Jahr verzinst. Die Papiere können ab 2009 unter bestimmten Voraussetzungen in Red-Hat-Aktien umgewandelt werden. Der Tauschkurs beträgt dabei 25,59 Dollar je Anteil, das entspricht einer Wandelprämie von 37 Prozent gegenüber dem Schlusskurs am vergangenen Dienstag (18.68 Dollar). (mb)