CMG-Mitarbeiter greifen tief in die Tasche:

4,6 Millionen für die Unabhängigkeit

07.05.1982

FRANKFURT (CW) - Der Grundsatz, daß Beteiligte der CMG-Computer Management Gruppe auch Mitarbeiter der DV-Beratungsgesellschaft sein müssen, scheint den Beschäftigten heilig zu sein. Denn als einer der drei Firmengründer ausschied, brachten sie 4,6 Millionen Mark auf, um seine Anteile zu übernehmen.

In dieser Größenordnung hatten CMG-Anteile noch nie zur Disposition gestanden. Doch den CMG-Mitarbeitern war ihre Unabhängigkeit teuer: 372 von 650 Mitarbeitern, von denen 476 sämtliche CMG-Anteile halten, ermöglichten es, die von dem ausscheidenden Gesellschafter vereinbarungsgemäß zur Verfügung gestellten Anteile zu kaufen. Damit konnte ihr Unternehmen vor Fremdeinfluß bewahrt werden.

Diese Transaktion hat CMG zufolge zu einer bemerkenswerten Eigentumsumschichtung geführt. Zum ersten Mal vereinigten die Gründungsmitglieder nur einen Minderheitsanteil von 44 Prozent auf sich. Auch entspreche die innere Struktur des Unternehmens nur wenig der von herkömmlich gegliederten und geführten Betrieben. So kenne man bei CMG keinen anderen Status als den der Leistung und Führungsqualität mit der entsprechenden Gehaltsabstufung.

Bemerkenswert sei auch, daß Direktor und Sekretärin am gleichen schlichten Schreibtisch arbeiteten, auf den gleichen Stühlen säßen und gleichberechtigt um den letzten Parkplatz vor dem Büro kämpften.

Das 1965 in England gegründete Unternehmen erzielte eigenen Angaben zufolge im letzten Berichtsjahr 20 Millionen Pfund Sterling.