Mittelfristig soll Btx für Beschäftigung sorgen

300 Arbeitsplätze durch Mupid

05.07.1985

WIEN (apa) - Nach dem jüngsten Stand der Sozialpartnergespräche über eine österreichische Bildschirmtext-Regelung sei eine endgültige Übereinstimmung im kommenden Herbst zu erwarten, erklärte Wissenschaftsminister Dr. Heinz Fischer anläßlich der Vorstellung des neuen Btx-Terminals Mupid 2.

Die Probleme teilen sich in die Bereiche Daten- und Konsumentenschutz. Den Datenschutz habe eine österreichische Softwareentwicklung für das Mupid 2, gelöst, zum Konsumentenschutz gebe es noch offene Fragen gradueller Natur, sagte Fischer.

Bildschirmtext werde nach vorliegenden empirischen Untersuchungen zumindest mittelfristig mehr Arbeitsplätze bringen, als verlorengehen, sagte Sektionsleiter Dr. Norbert Roszenich vom Wissenschaftsministerium. Die langfristige Entwicklung könne heute jedoch niemand vorhersagen. Derzeit sind in Österreich rund 300 Arbeitsplätze durch Btx, samt Entwicklung, Herstellung und Vertrieb des Mupid, geschaffen worden. Der Btx-Gesetzentwurf werde laut Roszenich in Ansätzen auch home-banking erlauben. Weitere Bankdienstleistungen über Btx, wie zum Beispiel Überweisungen, würden dann schrittweise über Verordnungen des Finanzministeriums möglich gemacht.

Die heimische Entwicklung des Mupid, in den das Wissenschaftsministerium rund 8 Millionen Schilling investiert hat, so Fischer, rund 200 Millionen Schilling an Einnahmen gebracht. Bisher wurden 15 000 Mupids von der Vertriebsgesellschaft MCG in Graz ausgeliefert, davon rund 10 000 Geräte in das Ausland. Die Umstellung des österreichischen Btx-Netzes auf die neue CEPT-Norm, mit der die bisherigen Mupids von der Post gegen neue Mupid 2 ausgetauscht wurden, hoffe man bis Ende Juni geschafft zu haben.