20 000 Systeme weltweit betroffen Server von Hewlett-Packard rechnen mit fehlerhaften CPUs

05.05.1995

MUENCHEN (CW) - Hewlett-Packard (HP) gab bekannt, dass bis zu 20 000 Rechner der Systemfamilien HP9000 und HP3000 mit fehlerhaft arbeitenden Prozessoren der Typen "PA-RISC 7100" und "PA-7150" rechnen. Der Fehler kann sich - O-Ton HP - "in einem inkonsistenten Verhalten" oder "unkorrekten Datenmanipulationen" aeussern. In Deutschland sind nach Unternehmensangaben rund 360 HP- Anwender betroffen.

HP war von Kunden auf die Malaise hingewiesen worden. Der Fehler in den Prozessoreinheiten trat auf, nachdem eine kalifornische Produktionsstaette ihren Fertigungsprozess modifiziert hatte, um den Ausstoss an CPUs zu beschleunigen. Betroffen sind HP9000- und HP3000-Server, die seit Oktober beziehungsweise November 1994 ausgeliefert wurden.

Workstations vom Typ HP9000, Modell "735/125" und "755/125", einschliesslich deren Cluster-Konfigurationen weisen die jetzt oeffentlich gewordenen Maengel ebenfalls auf.

Beeintraechtigt koennen ausserdem folgende Modelle sein, fuer die laut HP allerdings bislang keine Fehlermeldungen vorliegen.

- Die schadhaften Chips werden auch bei den Workstation-Modellen "735/99", "755/99", "747i/100" und "745i/100" eingesetzt und bei Prozessorplatinen, die seit November 1994 ausgeliefert beziehungsweise ausgetauscht wurden.

- Ferner koennten die Server-Modelle HP9000 der G-, H- und I-Linien und dort die Modelle "50", "60" und "70" oder entsprechende Prozessorplatinen, die seit Oktober 1994 ausgeliefert respektive ausgetauscht wurden, in Mitleidenschaft gezogen sein.

- Dies gilt zudem fuer die proprietaere Server-Reihe HP3000 und damit fuer die Rechnertypen "987/RX" und "SX", "987/150 RX" und "SX" sowie "987/200 RX" und "SX", ferner fuer Prozessorplatinen, die seit Oktober 1994 ausgeliefert oder ausgetauscht wurden.

Weitere Erklaerung von HP:

"Bei den betroffenen Systemen wird das inkonsistente Verhalten durch eine bestimmte Befehlsfolge ausgeloest, die in manchen Softwareprogrammen enthalten ist und von den PA-7100- und PA-7150- Prozessoren unter Verwendung spezifischer Datenmuster ausgefuehrt wird."

Die jetzt aufgetretenen Fehler sind gravierender Natur. HP9000- Modelle der G-, H- und I-Klasse sowie die HP3000-Systeme werden als Server eingesetzt, die zentral die Datenhaltung in Unternehmen organisieren. HP bemueht sich seit geraumer Zeit, Anwendern diese Systemlinien als Alternativen zur bisherigen proprietaeren Rechnerwelt der IBM-Mainframes anzudienen.

HP sagte, man werde im Rahmen der Fehlerbehebung "aktiv" auf Kunden zugehen. HP-Anwender koennten sich aber auch mit dem Kundendienstzentrum in Ratingen in Verbindung setzen.